"Wie soll man noch mehr informieren"

28.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:32 Uhr

Zügig gehen die Bauarbeiten zum Anschluss von Straß an die vollbiologische Burgheimer Kläranlage voran. Bei der Bezahlung allerdings regt sich Widerstand. - Foto: pm

Burgheim (pm) Die Einmalumlage zum Anschluss von Straß an die vollbiologische Burgheimer Kläranlage war eines der zentralen Themen in der Burgheimer Gemeinderatsitzung. Aufgrund einer Privatinitiative mit einem Ingolstädter Rechtsanwalt, der früher in Burgheim wohnte, formierte sich vergangene Woche Widerstand gegen die Umlage.

1700 Bescheide hatte die Gemeinde verschickt. Bürgermeister Albin Kaufmann wies den Vorwurf der ungenügenden Information zurück. Das Thema sei in allen Bürgerversammlungen klar und deutlich angesprochen worden, es stand im Amtsblatt, und der Gemeinderat beschloss die Satzung öffentlich mit der Folge dass die Bürger sich auch im öffentlichen Aushang informieren konnten. "Wie solle man noch mehr informieren," fragte Bürgermeister Albin Kaufmann.

Die Einmalumlage erwies sich auch als kostengünstige Finanzierung. Der Anschluss von Straß war eine Forderung des Wasserwirtschaftsamtes, denn es versagte die Genehmigung zur Weiterbetreibung der Straßer Abwasserentsorgung nach dem 31. Dezember 2009. Gemeinderat Johannes Hieber wies darauf hin, dass der Fremdwasseranteil im gesamten Kanalnetz sehr günstig beseitigt wurde. Man habe auch die Erkenntnis gewonnen, dass bei der Abwasserentsorgung alle in einem Boot sitzen und deshalb alle Ortsteile zur Bezahlung herangezogen werden müssen. Er selber (Hieber) habe eine Finanzierung über höhere Gebühren gefordert und er glaube auch, dass eine Systemumstellung nötig sei.

Bürgermeister Albin Kaufmann verteidigte die Einmalumlage und betonte, dass seit 1996, als er in das Amt kam, die Gebühren fünfmal erhöht wurden. Gemeinderat Peter Specht meinte, dass die Diskussion zu sehr auf Straß zugespitzt war. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 950 000 Euro für den Anschluss von Straß, 150 000 Euro fielen für die Verbesserung der Burgheimer Kläranlage an. Bereits 1998 habe man für die Verbessung der Kläranlage im Zusammenhang mit dem Anschluss von Moos mitbezahlt. Hier ergänzten Bürgermeister Albin Kaufmann und Oberamtsrat Georg Neubauer, dass Moos neu war und keine Verbesserung. Deshalb gab es auch Zuschüsse. Die Mooser zahlten die gleich Kosten, wie wenn sie in Burgheim ein neues Haus gebaut hätten. 3. Bürgermeister Sebastian Zitzmann fügte noch an, einzig zugelassener Maßstab für die Kostenberechnung bei Abwasser sei die vorhandene Geschossfläche.

Ansonsten genehmigte der Gemeinderat mehrere Baumaßnahmen. Thomas Baumgartner darf sein Wohnhaus mit Doppelgarage bauen. Die Firma Kina Solar aus Eschborn darf am Hirsthof eine Solaranlage zur bestehenden errichten. Auf einer Fläche von rund 15.000 Quadratmetern bauen die Eschborner 3.412 Module auf. Nach 30 Jahren muss die Anlage wieder abgebaut werden und aktuell müssen noch Teile gemäß Bebauungsplan bepflanzt werden.

Der FC Illdorf darf sein Sportheim erweitern. Es hat dann die Ausmaße 29 mal 13 Meter. Die Gemeinde weist darauf hin, dass der angrenzende DN 800-Entlastungskanal nicht überbaut werden darf. Schließlich vergab die Gemeinde noch zwei Bepflanzungsaufträge. Das Gewerbegebiet nördlich der B 16 bepflanzt die Firma Bauer aus Ortlfing für 38 000 Euro, die Ausgleichsfläche in Richtung Staudheim die Firma Herrmann aus Schrobenhausen für gut 10 000 Euro.

Bürgermeister Albin Kaufmann hat den Vertrag zum Leader/Eler-Programm "Wir füreinander" unterschrieben. Die Kosten, die sich mehrere Gemeinden teilen, belaufen sich auf 58 000 Euro über zwei Jahre.