Ingolstadt
Wie Phönix aus der Asche

FC 04 II: Neuzugang Giuseppe Leo hat sich nach langer Verletzungspause Stammplatz erkämpft

22.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:39 Uhr

Augen zu und durch: Giuseppe Leo (Mitte) ist in der Defensive des FC Ingolstadt II derzeit der Fels in der Brandung. Arch - foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Vom Neuzugang zum Glücksfall: Giuseppe Leo, Innenverteidiger im Trikot des FC Ingolstadt II, überzeugte in den vergangenen Wochen als Ruhepol in der zuletzt überragenden Schanzer Defensive. Auch die Ausfälle der etatmäßigen Innenverteidiger machte der 20-Jährige wett, und das, obwohl er über ein Jahr kein Punktspiel absolvierte.

Auch Leo leistete seinen Beitrag zum fünften Rang in der Regionalliga, welchen die Schanzer mittlerweile belegen. An diesem Sonntag, 14 Uhr, empfangen die Schanzer nun die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg zum Topspiel.

Eigentlich schien die Innenverteidigung um Thomas Blomeyer und Kapitän Marcel Hagmann gefestigt und eingespielt. Dann verletzte sich Hagmann und auch Blomeyer musste aufgrund einer Sperre pausieren. Gut, dass Trainer Stefan Leitl ein Ass im Ärmel hatte, das erst am letzten Tag der Transferperiode nach Ingolstadt gewechselt war. Giuseppe Leo kam, sah und siegte.

Mit seiner ruhigen und kontrollierten Spielweise in der Innenverteidigung der Viererkette schloss er die entstandene Lücke. Ob an der Seite von Thomas Blomeyer sowie Marcel Posselt oder auch als Außenverteidiger – Leo brauchte nur wenig Eingewöhnungszeit: „Wir trainieren jeden Tag, daher kennen wir uns schon sehr gut“, scherzt er.

„Die letzten fünf Spiele waren sehr gut“, sagt er wissend, dass sein Team dabei nur zwei Gegentore kassierte. Ganze vier Spiele in Folge waren die Schanzer ohne Gegentreffer geblieben – Leo stand in all diesen Partien über 90 Minuten auf dem Platz. „Dass wir so oft die Null gehalten haben, spricht für uns Verteidiger, aber vor allem für uns alle. Wir alle verteidigen, deshalb ist es ein Verdienst der ganzen Mannschaft“, lobt er auch seine Vorderleute.

Die Umstellung nach seinem Wechsel vom FC Bayern München II an die Donau war dennoch nicht leicht: „Ich habe einen weiteren Weg zum Training, das war am Anfang schon schwierig. Ich musste mich neu anpassen, habe neue Leute kennengelernt.“ Aber die Mannschaft und auch das Trainerteam hätten ihm geholfen, sich einzuleben.

Taktisch musste er sich dagegen nur wenig umstellen: „Im Prinzip sind wir genauso aufgestellt, denn wir haben meist die höhere Qualität in unseren Reihen, pressen vorne früh und versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Da hat sich nicht viel zu den Bayern geändert“, erzählt er. In Ingolstadt ist er ein wenig zum Glücksbringer geworden: Spielte Leo von Beginn an, verloren die Schanzer kein einziges Spiel. Dabei wurde Leo erst im vergangenen Jahr durch einen Kreuzbandriss gestoppt. „Das war eine schwierige Zeit für mich, ich bin froh, wieder auf dem Platz stehen zu können.“ Ingolstadt gab ihm die Chance, sich wieder heranzuarbeiten: „Deshalb bin ich sehr dankbar und möchte was zurückgeben und der Mannschaft helfen.“

Das letzte Punktspiel vor seinem Schanzer-Debüt absolvierte Leo im April 2014 noch für die U 19 der Bayern. Seine Leistung ist dafür jetzt schon wieder mehr als beachtlich: „Im Moment bin ich zufrieden“, erklärt er und fügt an: „Wichtig ist, dass ich mich gut fühle. Mein Knie macht keine Probleme mehr.“ Natürlich sieht er sich aber noch lange nicht am Ende: „Die letzten Prozente fehlen noch, ich will mich allgemein immer weiterentwickeln. Ich bin sowieso jemand, der nie zu 100 Prozent zufrieden ist.“ Eine Einstellung, die nicht nur Reife und Ehrgeiz demonstriert, sondern auch dem Trainerteam imponiert.

Der positive Trend soll am Sonntag fortgesetzt werden. „Für uns ist das ein sehr wichtiges Spiel“, sagt Leo mit Blick auf das Duell mit dem Drittplatzierten. Für die junge Ingolstädter Elf ist es vor allem die Chance, sich endgültig in der Liga zu beweisen, weiß Leo: „Wir wollen zeigen, dass wir zu den besten Teams da oben dazugehören.“