Riedenburg
Wie Pfeil und Bogen hinaus in Leben

Staatliche Realschule verabschiedet 145 Absolventinnen und Absolventen

24.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Die Schulbesten stellten sich zum Gruppenfoto mit Direktor Thomas Dachs (links) sowie den Konrektoren Michael Kessner (von rechts) und Josua-Sandor Mulzer. −Foto: Kirschner

Riedenburg (uke) Beschwingt und heiter. So kann die Stimmung bei der Entlassfeier der Riedenburger Johann-Simon-Mayr-Realschule beschrieben werden. Für 145 junge Menschen bedeutete dieser Tag den Abschied von einem Lebensabschnitt und den Beginn eines neuen Kapitels.

Trotz drückend-schwüler Temperaturen in der Turnhalle hatte sich eine stattliche Zahl von Personen des öffentlichen Lebens in Anzughose und Jackett gezwängt, um dem Entlassjahrgang 2017 gebührend zu verabschieden. Konrektor Michael Kessner begrüßte als Grußredner unter anderem die stellvertretende Landrätin Hannelore Langwieser und Riedenburgs Bürgermeister Siegfried Lösch (beide CSU). Musikalisch umrahmten den Festakt die Schulband mit Solisten und der Lehrerchor.

Den Reigen der Grußworte eröffnete die Vize-Landrätin. Sie bemühte zum ersten Mal an diesem Abend das für solche Anlässe äußerst beliebte Goethe-Zitat, dem zufolge die Kinder zwei Dinge von ihren Eltern bekommen sollten, nämlich Wurzeln und Flügel. Rathauschef Lösch meinte, dass dieser Abschluss und diese Feier nur eine Sprosse auf der Lebensleiter seien. Er hatte ein weniger bekanntes Zitat hervorgekramt: „Der Mensch ist ein Werdender“ von Albert Schweitzer. Er legte der scheidenden Schülergeneration ans Herz, Verantwortung zu übernehmen und zum Nutzen der Gesellschaft zu agieren. „Erfolge fallen nicht vom Himmel“, so Lösch weiter, und dankte allen, die am Erfolg der 145 Absolventen ihren Anteil geleistet hätten. Der Elternbeiratsvorsitzende Stephan Uhlig wünschte allen den Mut zu Veränderungen. Um erfolgreich zu sein, gelte es am Ball zu bleiben und bei Rückschlägen nicht zu verzagen, sondern immer wieder aufzustehen.

Wilhelm Wöhrl, der als Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Staatlichen Realschule jedes Jahr die Werbetrommel für einen Beitritt rührt, enttäuschte seine Zuhörer auch heuer nicht, allerdings verpackte er seine Botschaft in höchst amüsante Gedanken zu Grußworten im Allgemeinen und Besonderen.

Witzig und spritzig ließen auch die Schülersprecher Jonas Fritsch und Josephe John ihre Zeit an der JSM Revue passieren und hatten viele Lacher auf ihrer Seite, als sie an gelungene und weniger schmeichelhafte Episoden der vergangenen sechs – oder sieben – Jahre erinnerten.

Worte des Abschieds sprach dann Direktor Thomas Dachs. Der hatte sich John Steinbeck für seine Rede herausgesucht. „Die jüngere Generation ist der Pfeil, die ältere der Bogen.“ Die Eltern und Lehrer seien der Bogen, die Schüler, die wie Pfeile in einen neuen Lebensabschnitt geschossen werden, müsse man nun loslassen. Dann könnten sie losschwirren und neue Ziele treffen. Aus dem geschützten Raum der Schule hinaus in die weite Welt. „Nutzt eure neue Chance und packte euer Leben an, verwirklicht eure Träume“, gab er ihnen eindringlich mit auf den Weg. Er wies auf Herausforderungen und Hemmnisse hin, auf eine Zeit, die immer schneller und hektischer werde. Dachs äußerte die Hoffnung, dass es nicht nur gelungen sei, Wissen zu vermitteln, sondern auch Respekt, Toleranz, Einfühlungsvermögen und Menschlichkeit. Mit den besten Wünschen für die Flugroute ins Leben leitete er zur Zeugnisübergabe über, einem nicht enden wollenden Defilee der Schülerinnen und Schüler.

Die Leistungen der besten Schülerinnen und Schüler würdigte der zweite Konrektor Josua-Sandor Mulzer, bevor es zum Stehempfang aus der Mehrfachturnhalle in den luftigen Pausenhof hinausging.

Tosenden Applaus bekamen Schulband und Lehrerchor, allen voran Sam Shokravi und Yannick Pritschet, für die es ebenfalls der letzte Auftritt an der Staatlichen Realschule war. Auch für zwei Pädagogen geht die Schulzeit in Riedenburg zu Ende: für Johann Kopf, der jahrzehntelang Sport und Werken unterrichtet hat und der in den Ruhestand verabschiedet wird, sowie für Alexandra Hader (Deutsch und Französisch). Sie werden bei einer internen Feier verabschiedet. Die Schule verlassen werden außerdem die Einsatzreferendare Julia Bücherl, Tim Geserer und Lisa Kratschmer.

Das allerletzte Kapitel spielte – so wie alle Jahre – bei einer feucht-fröhlichen Tanzfahrt auf dem Main-Donau-Kanal.

DIE SCHULBESTEN

26 der 145 Absolventen haben im Zeugnis einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma. Schulbester wurde Michael Betz mit einem Schnitt von 1,17.

 

Die Besten der Klasse 10A : Luca Marco Schneider (1,45, damit Drittbester), Niklas Merkl (1,55), Thomas Baierl (1,64), Sebastian Lache und Benedikt Paulus (beide 1,73) sowie Daniel Keil (1,82).

 

Klasse 10B : Michael Betz (1,17), Karina Paulus (1,50) und Marie Hammer (1,58).

 

Klasse 10C : Lea-Sophie Ott (1,25, Zweitbeste), Maria Ferstl (1,58), Jessica Schitz (1,83), Selina Galz und Lukas Schmid (beide 1,92).

 

Klasse 10D: Sophia Bogner (1,45, ebenfalls Drittbeste), Svenja Seitz (1,64), Salvo Maucieri, Martin Metzger und Elisabeth Schöberl (alle 1,91).

 

Klasse 10E : Laura Hausladen (1,50), Eva Fichtner (1,55) und Alexander Reinsch (1,75).

 

Klasse 10F: Ludwig Galetzka und Michael Oexl (beide 1,58), Lukas Eckert (1,83) und Johannes von Kolontaj (1,83).

 

32 der Entlassschüler werden die FOS besuchen, 108 beginnen eine Ausbildung , zwei Schüler absolvieren ein freiwilliges soziales Jahr und jeweils ein Schüler beginnt eine duale Ausbildung oder besucht das Berufsgrundschuljahr, einer tritt ans Gymnasium über. | DK