Wie man das Moos wieder voller Wasser laufen lassen könnte

Das Schrobenhausener Land - (nicht nur) für Kinder erklärt

09.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:53 Uhr
Wertvolle Landschaft: Das Donaumoos bei Karlshuld zählt zu den bedrohten Mooren und schrumpft kontinuierlich. −Foto: Janda

Guten Morgen, liebe Kinder.

Heute sind wir im Moos. Im Donaumoos. Schön, dass so viele von euch Gummistiefel angezogen haben, aber das wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen - denn ein Moor, wie ihr das vielleicht aus Filmen kennt, ist das hier schon lange nicht mehr. Und daran, dass zum letzten Mal ein Pferd oder gar ein Mensch hier versunken ist, kann sich auch keiner mehr erinnern. Nicht mal mehr der Herr Seitle, und der lebt immerhin schon ziemlich lange hier.

So ein Moos unterscheidet sich eigentlich nur dadurch von einer ganz normalen Landschaft, dass die Straßen hier ganz gerade sind. Und die Dörfer ganz lang und schmal. Aber bei Karlshuld stimmt das nicht so ganz. Karlshuld ist schon ziemlich breit. Aber Karlshuld ist ja auch nicht einfach nur ein Dorf. Das ist eine Metropole. Sagen die Leute hier.

Zum Beispiel der Herr Seitle. Der ist hier Bürgermeister. Am liebsten baut er Kindergärten, das ist doch schön, oder? Nicht so gerne baut er Feuerwehrhäuser, aber die sind ja auch nicht so wichtig. Die Leute, die bei der Feuerwehr sind, sehen das natürlich ganz anders. Die sagen, dass nichts anderes so wichtig ist wie ein Feuerwehrhaus. Und die haben da schon auch irgendwie recht, denn stellt euch mal vor, es brennt in Karlshuld, und dann gibt es keine Feuerwehr, weil es kein Feuerwehrhaus gibt. Das wäre schlimm. Vor 300 Jahren wäre das vielleicht nicht so schlimm gewesen. Denn da hätte hier noch nichts gebrannt. Weil es da ja noch ein echtes Moor war. So mit ganz viel Wasser.

Jetzt könnte man natürlich das ganze Moos wieder voller Wasser laufen lassen. Das wäre ganz einfach. Man müsste nur die ganzen kleinen Bäche, die da rauslaufen, zumachen. Das könntet ihr doch mal ausprobieren: Schmeißt einfach ganz viele Steine in die Bäche, die aus dem Moos rauslaufen, und dann schauen wir in ein paar Monaten mal, was passiert. Wenn das ganze Moos dann vollgelaufen ist, dann braucht man keine Feuerwehrhäuser mehr. Allerdings auch keine Kindergärten. Und eigentlich überhaupt keine Häuser. Außer welche auf Stelzen. Aber vielleicht Boote. Oder Schwimmflügerl. Könnt ihr schon schwimmen?

Das ist natürlich alles ein Schmarrn. Wenn ihr ins Moos kommt, könnt ihr ganz normal auf Straßen fahren. Zum Beispiel zum Haus im Moos. Da werdet ihr vielleicht ein wenig enttäuscht sein, weil das steht gar nicht auf Stelzen. Dafür gibt es da Wisente. Die sind so ähnlich wie Büffel, und die kennt ihr ja aus den Indianerfilmen. Ihr wisst schon, die großen Kühe, die da immer über die Prärie laufen. So eine Prärie ist ja fast wie ein Moos. Nur dass es da auch früher kein Wasser gegeben hat.

bdh