"Wie haben Sie für Ihren Tod vorgesorgt?"

10.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:16 Uhr
Die meisten Menschen in Deutschland wünschen sich nach ihrem Tod eine Feuerbestattung. −Foto: Kaiser/dpa


Bei einer Studie des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur gaben 53 Prozent der Befragten an, dass sie sich eine Feuerbestattung wünschen. Nur 25 Prozent wollen eine Erdbestattung. 8 Prozent wollen die Angehörigen entscheiden lassen und 4 Prozent ihren Leichnam der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Ein ähnliches Ergebnis ergab auch eine nicht repräsentative Online-Umfrage des DONAUKURIER. Demnach bevorzugen 67,88 Prozent von 1071 Lesern, die ihre Stimme abgegeben haben, eine Feuerbestattung. 19,33 Prozent wollen lieber eine Erdbestattung, 12,79 haben sich noch keine Gedanken gemacht.

Es gebe dabei ein starkes Ost-West-Gefälle, sagte der Geschäftsführer des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur, Oliver Wirthmann. Im Westen seien Erdbestattungen noch deutlich häufiger als in den neuen Bundesländern. Zudem tendierten Stadtbewohner eher zur Feuerbestattung als Menschen auf dem Land.

Die meisten Befragten, die sich für eine Feuerbestattung entscheiden, wollen, dass ihre Urne auf einem Friedhof beigesetzt wird. 35 Prozent würden sich dafür entscheiden. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Wald- und Seebestattungen.

Wirthmann rief die Menschen dazu auf, möglichst frühzeitig mit den engsten Angehörigen über die Beisetzung zu sprechen - um Wünsche und auch Geldfragen besser einschätzen zu können. Denn was eine Bestattung kostet, davon hätten die meisten Menschen keine Ahnung. "Vom Tod bis zur Bestattung sprechen wir von etwa 2500 bis 4000 Euro", sagte er. Hinzu kämen Folgekosten, die sich je nach Bestattungsart von 800 bis auf mehrere Tausend Euro belaufen können. Für den Grabstein, Friedhofsgebühren, die Seebestattung oder anderes. Er warnte vor Lockvogelangeboten, die eine Beerdigung für 700 Euro versprechen. "Das ist nicht real", sagte der Geschäftsführer. Bei solchen Angeboten gebe es viele versteckte Kosten, die später hinzukämen.

Der Studie zufolge, hat ein Viertel der Befragten noch nie mit den eigenen Eltern über das Thema Sterben geredet. Als Hauptgrund nannte mehr als ein Drittel dieser Menschen, dass es bis dato keinen Anlass gegeben habe. Er habe aber das Gefühl, dass die Bereitschaft sich mit dem Thema zu befassen steige, sagte Wirthmann. Ein Grund sei die ausführliche Berichterstattung der Medien über das Thema Patientenverfügung. Allerdings sei es schwierig, Menschen zu diesem sensiblen Thema zu befragen und belastbare Statistiken zu erhalten.

Nach einer Studie des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands verfügten 2017 43 Prozent der Deutschen über eine solche Willenserklärung. 2012 lag der Anteil noch bei 26 Prozent. Ein Testament oder einen Erbvertrag hat laut Statistikportal Statista aber nur ein Viertel der Menschen abgeschlossen. In Deutschland sind im vergangenen Jahr 932272 verstorben. In Bayern gab es 133902 Todesfälle.