Ingolstadt
Wie geht es weiter mit dem Bienengarten?

Bezirksbienenzuchtverein diskutiert über das Altenheim der Diakonie an der Westlichen Ringstraße

26.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:44 Uhr

Exponierte Lage: Das Hochhaus des Altenheims Bienengarten an der Westlichen Ringstraße stammt aus den 1960er-Jahren. Es soll, ebenso wie die Erweiterungsbauten aus den 1970er-Jahren, abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Die Neubaupläne des Diakonischen Werkes für das Altenheim Bienengarten an der Westlichen Ringstraße beschäftigten jetzt auch den Bezirksbienenzuchtverein bei seiner Jahresversammlung. Denn dieser ist Eigentümer des Geländes. Daneben standen Ehrungen auf dem Programm.

Zu der Versammlung unter der Leitung des Vorsitzenden Josef Kaufmann hatten sich 55 Mitglieder eingefunden. Schwerá †punkt waren diesmal jedoch nicht die Bienenvölker, sondern der Bienengarten. Dieser ist bekannt als Pflegeeinrichtung des Diakonischen Werkes und trägt seinen Namen deswegen, weil sich das Grundstück im Eigentum des Bezirksbienenzuchtvereins befindet. Wie bereits im vergangenen Jahr im DK berichtet, möchte das Diakonische Werk im Dekanatsbezirk Ingolstadt das dort stehende Alten- und Pflegeheim durch einen Neubau ersetzen und braucht dazu die Zustimmung des Bienenzuchtvereins. Wegen der langfristigen Auswirkungen einer Vertragsänderung - der Erbbauvertrag mit dem Verein läuft noch bis 2068 - votierten die Mitglieder des Vereins mehrheitlich dafür, jetzt eine rechtliche Beratung einzuholen.

Das Grundstück des heutigen Bienengartens befindet sich bereits seit 1894 im Eigentum des Bienenzuchtvereins, der schon im Jahr 1862 erstmalig erwähnt und 1868 als offiziell erster "Verein zur Hebung der Bienenzucht" in Oberbayern gegründet wurde. Im Jahr 1900 wurde auf dem Gelände ein Vereinshaus mit Saal und geschlossener Kegelbahn errichtet und hatte bis in die 1960er-Jahre Bestand. Am 19. Mai 1964 wurde schließlich ein Erbbaurechtsvertrag geschlossen, der den Bau eines Hotels an Stelle des Vereinsheims vorsah. Das in den Jahren 1965/66 errichtete Hotel Bienengarten ging jedoch bald in Konkurs und ging am 1. März 1968 in Besitz des Diakonischen Werkes über. So wurde es zum Altenheim Bienengarten. Der Verein fand schließlich im Moos in der Nähe des Mooshäusls eine neue Bleibe, wo sich auch heute noch der Lehrbienenstand befindet.

Rege diskutierte die Versammlung auch über die Anträge zweier Mitglieder, die eine Verbesserung der aktiven Mitarbeit im Vereinsleben zum Inhalt hatten. Um den Anreiz zur Mitarbeit zu erhöhen, stimmten die Mitglieder bei sieben Enthaltungen und einer Gegenstimme für die Einführung einer Aufwandspauschale für Fahrtkosten, Verpflegung und geleistete Arbeitsstunden. Um im Gegenzug die Vereinskasse zu entlasten, beschloss die Versammlung eine Absenkung des Bekämpfungsmittelzuschusses für Schädlinge von 50 auf 30 Prozent. Um den Mehraufwand für die Versicherung der Bienenvölker auszugleichen, erfolgte ein Beschluss zur Erhöhung des Mitgliedsbeitrages um neun Euro.

Daneben informierte der Vorsitzende Josef Kaufmann über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Zum Ende des Geschäftsjahres zählte der Verein insgesamt 308 Mitglieder. Davon gab es 242 aktive Mitglieder, die rund 2400 Bienenvölker betreuten.

Kassier Thomas Schubert stellte den Kassenbericht vor, der anschließend von Kassenprüfer Peter Mirbeth bestätigt wurde. Nach Verrechnung aller Einnahmen und Ausgaben konnte das Geschäftsjahr nach einem Minus im letzten Jahr wieder mit einem positiven Ergebnis von 4610 Euro abgeschlossen werden. Für das Jahr 2017 wurde ein Haushalt in Höhe von 93 403 Euro vorgestellt und beschlossen.