Ingolstadt/Indersdorf
"Wie eine Eisenbahn"

Ingolstädter Duathlet Johannes Stahr düpiert die Konkurrenz beim Indersdorfer Crosslauf

30.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:53 Uhr
Auf den letzten Metern sicherte sich Johannes Stahr in Indersdorf den Sieg. −Foto: Kramer

Indersdorf/Ingolstadt (htk) Mit diesem Schlussspurt hatte keiner gerechnet: 400 Meter vor dem Ziel des Indersdorfer 7600-Meter-Crossrennens lag der 19-jährige Johannes Stahr vom Lifepark Ingolstadt scheinbar abgeschlagen an dritter Stelle, Michael Eder (PTSV Rosenheim) fühlte sich schon als Sieger, Thomas Mittag lag zehn Meter dahinter auf Rang zwei.

 

Da schoss ein Gedanke durch des Ingolstädters Kopf: "Wenn ich schon den Aufwand betreibe und bis nach Indersdorf fahre, dann muss ich hier auch etwas reißen." Der frühere Junioren-Fußballer der DJK Ingolstadt zündete hörbar den Turbo. "Ich dachte, ein D-Zug rauscht an mit vorbei", beschrieb Mittag den Moment, als Stahr keuchend und stöhnend an ihm vorbeisprintete. In der Schlusskurve schnappte sich der Ingolstädter auch noch den Rosenheimer. Für Stahr blieb die Uhr bei 25:21 Minuten stehen, für Eder eine Sekunde später. Mittag benötigte 25:28 Minuten.

Die beiden Routiniers - Mittag ist 37 Jahre alt, Eder wird demnächst 30 - wirkten erst ein bisschen konsterniert, denn sie hatten die gesamte Führungsarbeit geleistet. Doch sie sahen dem sympathischen Nachwuchsmann dessen Chuzpe nach. Nicht zuletzt, als er berichtete, dass er den Austragungsort des 14. Indersdorfer Crosslaufs fast nicht gefunden hätte: "Ich bin mit dem alten A4 meines Opas unterwegs", erzählte Stahr - natürlich ohne Navi. In einem der Dörfer hätte er sich nach der Route erkundigen müssen, ein Einheimischer hätte ihn schließlich auf die richtige Spur gesetzt.

Stahr war am Ende überglücklich über seinen Erfolg, nicht zuletzt, weil er auch starke Läufer wie Simon Ginder oder Leonhard Mandl (beide LC Buchendorf) hinter sich ließ. Roland Rigotti (TSV Neuburg) wurde Siebter (27:39). Rund 100 Crossspezialisten gingen auf die Strecke.

Stahr, der auch für den TSV Unsernherrn Tischtennis spielt, will sich heuer auf Laufwettbewerbe konzentrieren, zum Beispiel auf die bayerischen Crossmeisterschaften am 25. Februar in Ruhstorf. Eine Triathlon-Karriere strebt der Duathlet indes nicht an: "Schwimmen ist einfach nicht mein Ding."