Spalt
"Wie ein gekrönter König im Kloster"

Die einzige brauende Nonne der Welt erzählt im Spalter Kornhaus von ihrer Arbeit und ihrer Leidenschaft für das Bier

16.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:11 Uhr
Zoigl trifft auf Spalter: Schwester Doris Engelhard vom Kloster Mallersdorf bei der "ProBierStund" im Kornhaus. −Foto: Leykamm

Spalt (lkm) Sie ist die einzige brauende Nonne der Welt: Schwester Doris Engelhard vom Kloster Mallersdorf in Niederbayern.

Jetzt hat sie der Stadt Spalt die Ehre gegeben und damit die einzige Kommune Deutschlands besucht, die im Besitz einer eigenen Brauerei ist. Bei der monatlichen "ProBierStund" im Kornhaus plauderte die Braumeisterin aus dem Leben hinter Klostermauern und am Sudkessel.

Mit dem Mallersdorfer Zoigl hatte die brauende Klosterschwester auch eines ihrer Biere dabei. "Bier macht schlank", sagte die Seelsorgerin passend zur Fastenzeit gleich zu Beginn: "Man darf nur nichts dazu essen. " Bier sei nicht nur das reinste unter den alkoholischen Getränke, sondern auch das mit den wenigsten Kalorien, so die gebürtige Herriedenerin, die in Mallersdorf rund 500 Schwestern um sich herum hat.

Als Braumeisterin fühle sie sich dabei allerdings wie "ein gekrönter König - es gibt im Kloster keinen schöneren Beruf". Doch den sollte man nach guter alter Handwerkstradition beherrschen. "Brauen am PC" ist ihre Sache nicht, wie die 70-Jährige im Kornhaus deutlich machte. Ihr Blick in die Geschichte offenbarte: Bier zu brauen sei früher ohnehin Frauensache gewesen. Genauso wie das Backen. Da hier immer genügen Hefe angefallen sei, konnte diese dann gleich für die Herstellung des "flüssigen Brotes" verwendet werden.

Auch bei der Reformation habe das Hopfengetränk einst eine große Rolle gespielt. Schwester Doris erinnerte an Luthers Worte von "der Kanne Bier gegen den Teufel".

Nach dem Gastspiel der Mallersdorferin geht es im Programm der "ProBierStund" im Spalter Kornhaus weiter mit einer etwas anderen Pilgerreise: Bier aus insgesamt zwölf Klöstern soll hier zur Verkostung angeboten werden.