Schrobenhausen
Wichtiger Schritt in eine erfolgreiche Zukunft

63. Jahreshauptversammlung beim Schrobenhausener Tennisclub

12.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:29 Uhr
Die Ehrung langjähriger Mitglieder durch den TCS-Vorsitzenden Rudi Dengler (Vierter von links) für besondere Vereinstreue mit Übergabe einer Ehrennadel an (von links nach rechts) Anton Bayerstorfer (50 Jahre), Gerda Wiedmann (50 Jahre), Horst Wurm (60 Jahre), Karola und Jürgen Gruschwitz (beide 40 Jahre), Ulrike Pöckl (40 Jahre), Peter David (60 Jahre) und Karl Trompler (40 Jahre). −Foto: Th. Floerecke

Schrobenhausen - So viel steht nach der 63. Jahreshauptversammlung des Tennisclubs Schrobenhausen (TCS) fest: Im Rahmen der Teilsanierung seiner Clubanlage gaben die Mitglieder nun grünes Licht bei der Weiterverfolgung einer der umfangreichsten baulichen Maßnahmen der vergangenen 50 Jahre des Vereins, dem angedachten Neubau einer Tennishalle.

Bei strahlender Abendsonne und ausreichendem Abstand saßen und standen knapp 60 Vereinsmitglieder im Freien auf der Terrasse und dem Balkon des Clubhauses. Auf den Tischen die einseitige, aus elf Punkten bestehende Tagesordnung der Jahreshauptversammlung. Eine Versammlung eines der mitgliederstärksten Tennisvereine der Region Augsburg-Ingolstadt, die dieses Mal ein wenig anders als in den vergangenen Jahren ablaufen sollte. Einerseits der Corona-Pandemie geschuldet, denn üblicherweise findet sie jährlich im Frühjahr statt. Dort liegt ihr Schwerpunkt normalerweise in der Berichterstattung über sportliche und gesellschaftliche Begebenheiten des abgelaufenen Jahres. Andererseits befindet sich in einem lokalen Sportverein ohne Frage nicht jedes Jahr ein außerordentlicher, zukunftsträchtiger Punkt auf der Tagesordnung.

So trat Rudi Dengler, Vereinsvorsitzender des Schrobenhausener Tennisclubs, zu Beginn vor die Mitglieder und stellte mit einführenden Worten heraus, dass das schon länger abgeschlossene Vereinsjahr 2019 "unter dem Strich ein sehr schönes, in meinen Augen rundum gelungenes Jahr" gewesen sei. Das mache sich unter anderem an besonderen sportlichen Erfolgen wie das Abschneiden der aktiven Herrenmannschaft mit dem Klassenerhalt in der höchsten Spielklasse des schwäbischen Tennisbezirks fest, was dem TCS bisher nur einmal in den späten 1970er-Jahren gelungen war. Die Aufstiege der Damen 30 in die Regionalliga und der Damen 40 in die Landesliga rundeten den Tennissommer 2019 ab. Das Leistungsklassentagesturnier auf der TCS-Anlage sei nach Einschätzung von Rudi Dengler aufgrund der Teilnehmerzahl und des Leistungsniveaus ebenfalls ein Erfolg gewesen.

Die traditionsreichen und in Schrobenhausen vor über 30 Jahren ins Leben gerufenen Jugendlandkreismeisterschaften seien angesichts der äußerst geringen Teilnehmerzahl hingegen enttäuschend verlaufen. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen seien erfolgreich abgelaufen, so der Vorsitzende weiter.

Auch die zuletzt durchgeführten baulichen Maßnahmen auf der Vereinsanlage wurden angerissen: So hat der TC Schrobenhausen in den vergangenen anderthalb Jahren in einer ersten Baustufe beispielsweise vier der acht Außenplätze von Grund auf saniert und einen Teil der Beregnungsanlage aus den 1970er Jahren ersetzt. Für alle acht Außenplätze hat der Verein neue Netze und Netzpfosten angeschafft und angebracht. Darüber hinaus wurden die Zäune der beiden ersten Plätze abgesenkt, um die Sicht von Balkon und Terrasse auf die Plätze zu verbessern.

Nach den allgemeinen Worten des Vereinsvorsitzenden kamen jeweils Vorstandsmitglieder aus den einzelnen Ressorts zu Wort: So berichtete Sportwartin Stephanie Moll über das Abschneiden der 18 Vereinsmannschaften im Tennisjahr 2019, den aktuellen Stand der reduzierten Freiluftsaison 2020 mit wenig Mannschaften in Corona-Zeiten und die Begebenheit, dass Anfang des Jahres in einigen Altersklassen, insbesondere im Herrenbereich, einige Spieler aus umliegenden Vereinen zum Schrobenhausener Tennisclub gewechselt sind und einzelne Mannschaften verstärkt haben. Im Anschluss daran erzählte Stefan Karbowski in seiner Funktion als Jugendwart über die aktuelle Nachwuchsarbeit und würdigte die professionelle Arbeit des Hauptvereins- und Nachwuchstrainers Crt Gobec. Dadurch erhoffe sich der TCS auch einen weiteren Zugang von Kindern, die "den Tennissport noch etwas leistungsorientierter ausüben möchten". Aber selbstverständlich verstehe man es, wenn Kinder das Tennisspielen als Ergänzung zu anderen Hobbys sehen und ihn deshalb reduziert betreiben, so der TCS-Jugendwart weiter. Weiter ging es schließlich, nach dem Bericht des Geschäftsführers, der Kassenprüfung und der Entlastung des Vorstands, mit den Neuwahlen von Vorstand und Kassenprüfer (siehe Kasten).

Als die Abendsonne allmählich etwas schwächer wurde, wurde mit dem außerordentlichen Punkt auf der Tagesordnung fortgefahren: Die Mitglieder sollten grundsätzlich darüber abstimmen, ob der siebenköpfige Vorstand des Schrobenhausener Tennisclubs den angedachten Neubau seiner Tennishalle weiter vorfolgen soll oder nicht. Die Ausgangslage dazu: Die bestehende Tennishalle wird im nächsten Jahr 50 Jahre alt werden, und trotz kleinerer und mittlerer Reparaturen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten "sind die Jahre unserer Halle nun allmählich gezählt", konstatierte Dengler, und fügte hinzu, dass darin nach derzeitigem Stand aus Sicherheitsgründen nur noch in der kommenden Wintersaison gespielt werden könne. Deshalb hat sich Vorstandskollege Karlheinz Bindchen hinreichend Gedanken gemacht, um dieses Problem zu lösen. "Ziel des Vorstands ist es, im Herbst 2021 mit dem Hallenneubau mit einem Sandplatz fertig zu sein", stellte Dengler klar. Dazu sind allerdings noch ein paar Hürden zu nehmen.

Nachdem der stellvertretende Vorsitzende Bindchen den Mitgliedern das Konzept rund um den geplanten Hallenneubau (an selber Stelle der bestehenden Halle) mit unter anderem Wärmedämmung und Energieeinsparung auf neuestem Stand erläuterte, sich eine Diskussion mit zahlreichen Fragen der Mitglieder entwickelte, kam es schließlich zur Abstimmung mit einem einstimmigen Votum: Der Vorstand des TC Schrobenhausen wird demnach die nötige, durchaus kostenintensive Voruntersuchung des Bodens in Form eines Bodengutachtens auf seinem Grundstück in unmittelbarer Paar-Nähe in Auftrag geben können. Im Anschluss daran, und das war der zweite, abschließende Teil des Antrags, kann nach Ansicht der Mitglieder gleichzeitig der Eingabeplan fertiggestellt und eingereicht werden. Sofern die Gutachter und Behörden die Freigabe erteilen, soll bei der nächsten Jahreshauptversammlung im Frühjahr 2021 über den eigentlichen Hallenneubau und dessen Finanzierung diskutiert und abgestimmt werden.

Die Versammlung endete nach zahlreichen Wortmeldungen mit einer kurzen Rede des langjährigen Mitglieds Klaus Englert, der dem gesamten Vorstand für seine Arbeit dankte und betonte, der TC Schrobenhausen habe mit der heutigen Entscheidung einen weiteren wichtigen Schritt für die eigene Zukunft und die Zukunft des Tennissports in Schrobenhausen gemacht.

SZ

Thomas Floerecke