Wichtige Infos über Kösching immer zur Hand

Marktrat beschließt die Einführung einer Gemeinde-App - 35 Meter hoher Mobilfunkmast kann entstehen

19.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:08 Uhr
Gaimersheim hat sie schon seit mehreren Wochen - jetzt folgt Kösching. Der Marktrat hat sich am Donnerstag einstimmig für die Einführung einer Kösching-App ausgesprochen. −Foto: Hauser

Kösching - Sie soll besonders den Informationsaustausch zwischen Bürgern und Kommune fördern sowie die heimische Wirtschaft stärken: eine Gemeinde-App, die der Jungunternehmer Johannes Vollnhals entwickelt hat.

Bei der Sitzung des Köschinger Marktrats am Donnerstagabend präsentierte der 19-jährige Gaimersheimer seine spezielle Kösching-App. Die will die Marktgemeinde demnächst kaufen.

Durch diesen neuen Kommunikationskanal, den Vollnhals während der Corona-Krise ausgetüfelt hat, könnten wichtige Infos sofort per Push-Benachrichtigung aufs Handy geschickt werden (DK berichtete mehrmals). Er erwähnte beispielsweise die Öffnungszeiten des Freibads, einen Apotheken-Notdienst oder Jobangebote. Ein weiterer Vorteil der App: "Sie ist kostenlos. " Drei Gemeinden im Landkreis Eichstätt hätten schon gute Erfahrungen mit der App gemacht.

Der Marktrat zeigte sich von der neuen Kommunikationsmöglichkeit begeistert. So betonte SPD-Fraktionssprecher Josef Glossner: "Die App ist sinnvoll und gut aufgebaut. " Die Kosten seien überschaubar, argumentierte UW-Sprecher Jörg Semmler. Schließlich beschloss der Marktrat einstimmig, die Kösching-App zu erwerben - zunächst für ein Jahr. Kostenpunkt: 360 Euro monatlich. Für die einmalige Einrichtung der App muss die Gemeinde 4300 Euro zahlen.

Die Telekom darf einen rund 35 Meter hohen Mobilfunkmast in einem Waldstück nahe des Baugebiets Eixelberg V in Kösching bauen: Mit den Gegenstimmen von Manfred Lindner (Grüne) und Wolfgang Brauner (ÖDP) sagte der Marktrat Ja zu dem Mast mit zwei Plattformen. Während Bürgermeister Ralf Sitzmann (Unabhängige Wähler) den Standort als "optimal" bezeichnete, sah dies Manfred Lindner ganz anders: "Der Platz ist nicht gut gewählt! " Er kritisierte, dass der Mast sehr nahe am Naturschutzgebiet liegen werde und auch sehr dicht an der Wohnbebauung. Er bezweifelte den Nutzen des Mastes, der "das Landschaftsbild zerstört".

Geschlossen stimmte der Gemeinderat dagegen für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept zur Belebung des Ortskerns (DK berichtete). Mit dem ISEK werde Kösching noch lebenswerter, befand Josef Glossner. Stephan Nunner (CSU) machte darauf aufmerksam, dass "nicht der gesamte Innenort zur Geltung kommt". Und Wolfgang Brauner empfahl, die Bevölkerung am Aktionsplan zu beteiligen.

Am Kasinger Friedhof kann eine zweite Urnenwand entstehen: Einstimmig sprach sich das Gremium am Donnerstag für die Errichtung beim Eingang zum Friedhof aus - und entsprach damit dem Wunsch der CSU-Fraktion. Laut Rathauschef Ralf Sitzmann sind nur noch zwei Kammern in der bestehenden Urnenwand frei. Keine Mehrheit fand dagegen ein weiterer Antrag der Christsozialen. Sie sprechen sich für den Bau einer Kinderkrippe in Kasing aus. Sitzmann und Semmler sahen keinen Bedarf für eine solche Einrichtung im Köschinger Ortsteil.

In Bausch und Bogen abgelehnt wurden zwei Anträge der Grünen-Wählergruppe im Marktrat. Die beiden Vertreter forderten unter anderem eine Verkehrsberuhigung im Baugebiet Ziegelsgrund III in Kösching, um die Wohnqualität zu steigern. Die ehemalige Bürgermeisterin Andrea Ernhofer verwahrte sich vor allem gegen Vorwürfe von Manfred Lindner (er wohnt selbst in dem Siedlungsgebiet): "Hier wird dem Marktrat unterstellt, Beschlüsse im Hauruck-Verfahren durchzudrücken", empörte sich die SPD-Lokalpolitikerin.

Für Unverständnis bei vielen Marktratsmitgliedern sorgten zum Schluss der Gemeinderatssitzung die Äußerungen von Wolfgang Brauner. Er meinte, dass in Zeiten von Corona die "Abfallablagerungen im Köschinger Forst oder am Brunnhauptner Weiher" zugenommen hätten. Deshalb sollten dort Mülleimer aufgestellt werden. Außerdem wünschte sich Brauner einen geprüften Landschaftspfleger für den gemeindlichen Bauhof.

DK