Schwabach
Wichtige Elemente der Gesundheitsversorgung

21 Selbsthilfegruppen aus der Region stellen sich bei regionaler Börse in Schwabach vor

20.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr

Foto: Robert Schmitt

Schwabach/Hilpoltstein (rsc) Die Selbsthilfebörse des Landkreises Roth und der Stadt Schwabach findet seit einigen Jahren im Wechsel zwischen den beiden Städten statt. Nun hat sie zum zweiten Mal in Schwabach und dafür erstmals den Markplatz der HUMA als Standort gewählt. 21 Selbsthilfegruppen stellten sich dort an 15 Infoständen vor. Betroffene gaben Auskunft, Aktionen machten Probleme deutlich und Vorträge klärten über Hintergründe und Strukturen auf.

Offiziell eröffnet haben die Infoschau der Selbsthilfegruppen der Schwabacher Bürgermeister Roland Oeser sowie der stellvertretende Rother Bürgermeister Heinz Bieberle. Der Schwanstettener Bürgermeister Robert Pfann, Joschi Leisinger als stellvertretender Bürgermeister Rednitzhembachs sowie die stellvertretende Landrätin Hannedore Nowotny ließen sich ebenfalls über das breite Angebot an Unterstützungsmöglichkeiten und Ansprechpartnern für chronisch kranke Menschen und Menschen mit Behinderung aufklären.

Keiner dieser beiden Gruppen können die Betroffenen einer Organisation zugeordnet werden, die erstmals bei der Selbsthilfebörse vertreten war. Die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) wird in der Region durch die „Klever-Kids“ in Wendelstein repräsentiert. „Zwei bis drei Prozent jedes Jahrgangs sind hochbegabt“, so Cornelia Greiner. Ihr Mann Hans-Ulrich ist Vorsitzender der DGhK in Nordbayern. Sie selbst ist Beisitzerin.

Greiners Darstellung zufolge braucht hochbegabter Nachwuchs eine spezielle Förderung, die allerdings durchaus in den leistungsgemischten Gruppen herkömmlicher Schulen geleistet werden könne. „Deshalb engagieren wir uns in der Fortbildung und Sensibilisierung der Lehrer“, erklärte Cornelia Greiner. Als eines der wichtigsten Angebote nannte sie die Begegnungs- und Freizeittreffen für hochbegabte Kinder. In Nordbayern sind 82 Familien Mitglied der DGhK. Etwa 30 davon stammen aus dem Raum Roth-Schwabach.

Als weitere neue Mitglieder der Selbsthilfefamilie Roth-Schwabach stellten sich die Epilepsie-Gruppe, die Interessengemeinschaft Anfallskranker und die Eltern epilepsiekranker Kinder vor. Ebenfalls neu: Gruppen für chronisch Darmkranke und für Opfer sexualisierter Gewalt.

Schwabachs Bürgermeister Roland Oeser hob die Breite des selbst organisierten Beratungs- und Hilfeangebots hervor. Er nannte die Selbsthilfe ein wichtiges Instrument in der Gesundheitsversorgung, das ein kompetentes Netz der Hilfe bilde und nicht mehr wegzudenken sei. Heinz Bieberle wies auf das große Vertrauen hin, das Selbsthilfegruppe in der medizinischen Landschaft genießen. Und Robert Pfann ließ sich am Stand des Freundeskreises Wendelstein eine so genannte Rauschbrille aufsetzen. Sie vermittelt den Seheindruck eines Volltrunkenen. Pfann sollte so eine Türe aufsperren, was ihm einige Mühe bereitete.