Berlin
WG gesucht

Für Studenten wird es immer schwieriger, an günstige Wohnungen zu kommen

26.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Berlin (DK/AFP) Für Hunderttausende Studenten in Deutschland dürfte die Wohnungssuche zum Semesterstart einer Untersuchung zufolge deutlich schwieriger werden als noch vor einem Jahr. Besonders stark nahm der Konkurrenzkampf um günstige WG-Zimmer in Köln, Freiburg und Darmstadt zu, wie die gestern in Berlin vorgestellte Berechnung des Moses-Mendelssohn-Instituts (MMI) mit Daten aus dem Immobilienportal WG-Gesucht.de ergab.

München und Frankfurt sind demnach für Studenten am teuersten.

Das Institut analysierte 91 Universitätsstädte mit mehr als 5000 Studenten anhand von Faktoren wie Mietpreisen, Entwicklung der Studentenzahlen und Altersstruktur der Bewohner. "Seit 2013 stieg der Anspannungsindex deutschlandweit kontinuierlich an, deutlich überdurchschnittlich dabei in großen Metropolen und in international anerkannten Universitätsstädten", erklärte MMI-Direktor Stefan Brauckmann.

München blieb nach wie vor Spitzenreiter (79 von 100 möglichen Punkten), der Unterschied zu Frankfurt (77,5), Köln (76), Hamburg (74) und Stuttgart (73) war aber nur noch gering. In Ingolstadt (47) blieb die Lage unverändert, die Stadt verbesserte sich im Ranking denn auch von Rang 19 auf 23 - weil andere Universitätsstädte schlechter abschnitten. In 52 Städten verschlechterte sich die Lage für die Wohnungssuchenden laut Untersuchung, nur in sieben wurde sie etwas besser. "In vielen klassischen Universitätsstädten macht sich jetzt die wachsende Zahl von Studierenden bemerkbar, die aus anderen Teilen Deutschlands oder aus anderen Ländern an die begehrten Hochschulen streben und deshalb keine Möglichkeit mehr haben, bei Eltern oder Verwandten zu wohnen", so Brauckmann.

Durch die verschärfte Situation steigen laut der Untersuchung die Mieten. Ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft - der unter Studenten am stärksten verbreiteten Wohnform - kostet durchschnittlich 349 Euro. Im Vorjahr waren es noch 330 Euro.

In München liegt der Preis allerdings bei 560 Euro im Durchschnitt. In den Top Ten der Unistädte stiegen die Mieten in den vergangenen drei Jahren laut der Untersuchung um 14 Prozent auf 436 Euro. Wer günstig wohnen möchte, sollte in Ostdeutschland studieren. In den 20 Unistädten mit dem entspanntesten Wohnungsmarkt zahlen Studenten dieses Semester durchschnittlich 262 Euro pro Monat.