Neuburg
Wetterkapriolen drücken Besucherzahl

12.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:21 Uhr

Blaue Stunde auf dem Christkindlmarkt: Regenwetter trübte bei der 20. Auflage ein wenig die Besucherbilanz. Geschätzte 15 000 und damit etwa 3000 Menschen weniger als 2009 bummelten heuer durch die Budenstadt auf dem Karlsplatz. - Fotos: Stengel

Neuburg (pes) Schirme, Mützen und Kapuzen auf – und los geht’s. Auch von einem nasskalten dritten Adventswochenende ließen sich die Neuburger nicht abschrecken. Sie zog es trotzdem zu den Buden auf dem Schrannen- und dem Karlsplatz. Dort ging gestern Abend die 20. Auflage des Christkindlmarktes zu Ende.

Ausgerechnet zum Jubiläum des von Christl Huniar und Rudi Niessner 1991 initiierten romantischen Vorweihnachtszaubers sind die Besucherzahlen nach einer ersten Schätzung von Friedhelm Lahn, Vorsitzender des Verkehrsvereins Freunde der Stadt Neuburg, ein wenig zurückgegangen. Zirka 15 000 Menschen seien an den vergangenen beiden Wochenenden auf den Karlsplatz gekommen – das waren rund 3000 weniger als in den Vorjahren.

Als Grund führt Lahn in erster Linie die Wetterkapriolen ins Feld. Sicher – Schnee wünschten sich Organisatoren, Fieranten und Marktbummler immer, aber schlechte Straßenverhältnisse und Dauerregen hätten die Zahl der Christkindlmarkt-Touristen wohl ein wenig sinken lassen. Dennoch fanden sich zum Finale gestern Abend noch einmal viele Besucher ein. Und auch die Fieranten seien mit dem Umsatz zufrieden gewesen. Ein starker Tag sei hier der erste Freitag gewesen, meint Lahn. Für den Christkindlmarkt 2011 würden bereits Pläne geschmiedet: "Ich träume von einer lebenden Krippe", gesteht er.

Zwar keine lebende Krippe, dafür aber ein mit zwei charmanten Eseldamen bestückter Stall lockt auf dem Schrannenplatz bei weitem nicht nur Kinder. Über mangelnde Aufmerksamkeit brauchen sich die Vierbeiner mit dem dicken Fell, die das erste Mal beim Weihnachtsmarkt dabei sind, jedenfalls nicht zu beklagen. Und im Regen zählen die mausgraue Frieda und die schwarzbraune Lotte immerhin zu den wenigen, die ein Plätzchen im Trockenen haben. "Eine echte Bereicherung", nennt Fierantensprecher Paul Heinzlmeir den langohrigen Import aus Stengelheim, wo die Tiere ihre feste Bleibe auf dem Eselhof haben.

Die drei und vier Jahre alten Esel "sind die vielen Streicheleinheiten gewohnt", erzählt Besitzerin Karin Gill. Damit der Stress für Frieda und Lotte nicht zu groß wird, werden sie nur an den Adventswochenenden nach Neuburg gebracht. Und wenngleich es sich den treuherzigen Blicken der gar nicht störrischen Maultiere nur schwer widerstehen lässt, richtet Karin Gill einen dringenden Appell an die streichelfreudigen Zaungäste: "Die Tiere dürfen nicht gefüttert werden." Zumal Esel in punkto Nahrung sehr genügsam seien: "Im Winter bekommen sie nur trockenes Brot, Karotten und Heu."

Reich belohnt dagegen wurde gestern bei der dritten Zwischenziehung der 22. Neuburger Sozialverlosung Kai Klopffleisch aus Unterhausen. Er gewann mit seinem Goldlos einen Motorroller. Das Losbarometer zeigt inzwischen noch 10 000 von ursprünglich 40 000 Stück an, wie Organisator Bernhard Pfahler erklärte.