Dietfurt
Wettbewerb mit Kultstatus

Ultralauf Junut am Freitag in Dietfurt gestartet - Streckenrekord soll fallen

06.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:36 Uhr
Insgesamt 117 Ausdauersportler unterschiedlichen Alters machten sich gestern in Dietfurt auf ihren langen Weg. Wer von ihnen die volle Streckenlänge absolviert, legt 239 Kilometer zurück und bewältigt dabei einen Höhenunterschied von kumuliert 7500 Metern. Mit den Teilnehmern freuten sich Dietfurts Tourismuschefin Pia Pritschet (von rechts) und Bürgermeisterin Carolin Braun. −Foto: Nusko

Dietfurt (nur) Ein außergewöhnlicher Wettbewerb hat am Freitag in Dietfurt begonnen und endet in der Nacht zum Sonntag ebenfalls in der Sieben-Täler-Stadt: Insgesamt 115 Ausdauersportler beiderlei Geschlechts und unterschiedlichen Alters nehmen am mittlerweile achten Jurasteig Nonstop Ultra Trail (Junut) teil.

Die Läufer absolvieren eine entweder 170 oder 239 Kilometer lange Strecke, die es in mehrfacher Hinsicht in sich hat. Um die Langstrecke zu bewältigen, haben die dafür gemeldeten Teilnehmer maximal 54 Stunden Zeit, die kürzere Distanz muss in unter 39 Stunden geschafft werden.

Letzterer Aufgabe stellt sich in der Person des 20-jährigen Richard Kirschner auch ein Ausdauersportler vom TSV Dietfurt. Er machte sich in einer ersten Startergruppe am Freitag um 9Uhr auf den beschwerlichen Weg. Beim zweiten Start um 15Uhr waren die leistungsstärkeren Athleten an der Reihe.

Den Startschuss gab die Dietfurter Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD). Sie freute sich über das gute Wetter, das sich pünktlich zum Beginn des Wettbewerbs eingestellt habe sowie über die "gewaltige Publicity", die der Junut für die Stadt Dietfurt mit sich bringe. Braun dankte Organisator Gerhard Börner aus Schwabach, der die Sieben-Täler-Stadt bereits zum achten Mal als Schauplatz für den Junut auserkoren hatte. Den Starterinnen und Startern wünschte das Stadtoberhaupt, gesund und ohne Blessuren wieder am Ausgangspunkt anzukommen.

Besonders hob Braun hervor, dass dieses Mal sogar Tourismusexperten des Landratsamts Neumarkt zum Start des Junut nach Dietfurt gekommen seien. Diese erkundigten sich im Gespräch mit Börner auch darüber, ob der Jurasteig angemessen ausgeschildert sei. Börner versicherte dies und meinte mit einem Augenzwinkern, falls sich einer der Teilnehmer verlaufe, sei das wohl eher Übereifer als fehlender Kennzeichnung geschuldet.

Ergänzend dazu teilte Pia Pritschet, die Leiterin des Dietfurter Tourismusbüros, mit, den Qualitätswanderweg Jurasteig gebe es bereits seit zehn Jahren. Der diesjährige Junut sei sicherlich eine der "touristischen Highlight-Veranstaltungen" zum "Zehnjährigen".

Nach den Worten von Gerhard Börner hat sich der Junut seit der Premiere im Jahr 2011 zu einem "festen Bestandteil der Ultralaufszene" entwickelt und "dabei ohne Übertreibung echten Kultstatus erreicht". Die Veranstaltung sei auch heuer wieder ein "Hotspot vieler deutscher und internationaler Ultraläufer", die im "noch jungen Jahr eine frühe Herausforderung" suchen würden. Teilnehmen könne, wer vom Veranstalter eine persönliche Einladung erhalte. "Die bekommt aber nur, wer über eine entsprechende Erfahrung bei Ultra-Läufen verfügt. Das überprüfe ich genau", betonte Börner. In der Tat sind die Teilnehmer aus acht Nationen erneut massiv gefordert. Wer den kompletten Jurasteig mit einer Länge von 239 Kilometern absolviert, bewältigt dabei dem Veranstalter zufolge etwa fünfeinhalb Marathonläufe am Stück sowie "einen Höhenunterschied von kumuliert 7500 Metern". Für Wanderer, die diese Distanz vollständig zurücklegen, sind 13 Tagesetappen vorgesehen. Wie ebenfalls zu erfahren war, sind dieses Mal Ausdauersportler dabei, die den bisherigen Streckenrekord von knapp 35 Stunden unter die Marke von 33 Stunden drücken wollen. Zumindest das Wetter dürfte diesem Vorhaben keinen Strich durch die Rechnung machen.

Unter der Bezeichnung Junut 170 läuft der Wettbewerb über die kürzere Distanz. Dabei sind insgesamt 5400 Höhenmeter zu überwinden; das Ziel befindet sich in Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach. Dort soll der Wettbewerb auch für Richard Kirschner enden. Der Dietfurter hofft, heute am späteren Abend im Ziel zu sein. Wer sich über die aktuelle Position des TSV-Dauerläufers mit der Startnummer 61 informieren möchte, kann dies per Live-Tracking entweder im Internet unter der Adresse www.junut.de oder auch auf der Facebook-Seite der Stadt Dietfurt tun. Die Siegerinnen und Sieger beim achten Junut werden an diesem Sonntag ab 15 Uhr im Gasthof Bräu-Toni in Dietfurt geehrt.