Eichstätt
Wertebewusst erziehen und bilden

16.000 junge Menschen in Kitas und Schulen der Diözese Eichstätt

17.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Der Morgenkreis vor dem Sportunterricht in der Maria-Ward-Realschule Rebdorf. −Foto: Stößl/pde

Eichstätt (pde) Insgesamt 3155 Mädchen und Jungen sind in den Schulen der Diözese Eichstätt in das neue Schuljahr gestartet. Zudem werden rund 13.000 Kinder in Kindertageseinrichtungen in katholischer Trägerschaft im Bistum Eichstätt betreut. Auch mit Angeboten für Ganztagschule sowie in der Schulpastoral und in der Krisenseelsorge engagiert sich die Kirche im Erziehungs- und Bildungsbereich.

Hochzufrieden mit der Entwicklung der Schülerzahlen zeigt sich Hans-Peter Sandner, Leiter der Knabenrealschule Rebdorf. Zum Schuljahresbeginn konnte er 112 Fünftklässler in seiner Schule begrüßen. Insgesamt besuchen 593 Schülerinnen und Schüler die Knabenrealschule Rebdorf. Sie ist in diözesaner Trägerschaft - wie drei weitere Realschulen, ein Gymnasium und eine berufsbildende Schule. Ziel dieser staatlich anerkannten katholischen Schulen, die vormals alle in Ordensträgerschaft standen, ist es, ein christliches Weltbild zu vermitteln. Es können sich jedoch Kinder jeden Bekenntnisses und Konfessionslose anmelden. "Bei uns ist jeder willkommen, der bereit ist, tolerant und respektvoll unsere christlichen Grundwerte mitzutragen", sagt Sandner. Die Knabenrealschule Rebdorf möchte ihren Schülerinnen und Schülern von Anfang an persönliche Erfolgserlebnisse ermöglichen. In den ersten beiden Schuljahren dürfen sie zum Beispiel entscheiden, ob sie lieber eine Sport- oder eine Bläserklasse besuchen.

In der Maria-Ward-Realschule Rebdorf, die 2019 ihr 150-jähriges Jubiläum feiert, werden im neuen Schuljahr 720 Mädchen und Jungen unterrichtet. "Bedingt durch Geburtenrückgang nimmt die Schülerzahl leicht ab, soll sich in ein paar Jahren wieder etwas erhöhen", teilt Schuldirektorin Barbara Staudigl auf Anfrage mit. Schulalltag, Unterrichts- und Prüfungsformen werden hier vom Marchtaler Plan, einem reformpädagogischen Konzept nach christlichem Menschenbild, geprägt. Dazu gehören unter anderem ein Morgenkreis am Montagmorgen, freie Stillarbeit in den Klassen 5 bis 8, freie Studien in den 9. Klassen und vernetzter Unterricht in den Ganztagesklassen. Im vernetzten Unterricht werden die Inhalte nicht nach Fächern, sondern nach Themen der sogenannten "Sachfächer" - vor allem Geschichte, Erdkunde, Biologie, Religion, in höheren Jahrgangsstufen Wirtschaft und Sozialkunde - erarbeitet. "Wichtig ist dabei auch die Verknüpfung von religiösen und ethischen Fragestellungen mit Sachthemen", erklärt Staudigl.

Mit 250 Studierenden - darunter 52 Neuzugänge - ist die Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt in das neue Schuljahr gestartet. "Dreierlei möchten wir den zukünftigen Erzieherinnen und Erziehern für ihren Beruf mitgeben: eine breitgefächerte sozialpädagogische Fachkompetenz, Herzensbildung und fundierte christliche Überzeugungen", erklärt der stellvertretende Schulleiter Rupert Murböck. Seit Juni ist die Fachakademie nach dem Qualitätssiegel Wahrnehmungs- und Wertorientierte Schulentwicklung (WWSE) zertifiziert. Derzeit werden zudem Zertifizierungen als Kneipp-Schule und als ökologische Schule nach dem Umweltmanagement-System Grüner Gockel vorbereitet. Viele Absolventinnen und Absolventen der Maria-Ward-Fachakademie finden einen Arbeitsplatz als Erzieherinnen oder Erzieher in den rund 190 katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Eichstätt. Etwa ein Viertel dieser Einrichtungen stehen in diözesaner Trägerschaft, die übrigen werden von den Kirchenstiftungen der Pfarreien verwaltet. Alle Einrichtungen werden fachlich und pädagogisch vom Referat Kindertageseinrichtungen des Diözesan-Caritasverbandes Eichstätt unterstützt. "Wir vermitteln unsere Leute gerne an die kirchlichen Kitas, aber sie werden auch von anderen Trägern sehr geschätzt", sagt Murböck.
Insgesamt 230 kirchliche Religionslehrkräfte beschäftigt die Diözese Eichstätt. Zudem erteilen rund 100 Geistliche Religionsunterricht an verschiedenen Schularten. "Das Engagement der Kirche in Erziehung und Bildung geht weit über den Religionsunterricht hinaus", betont Barbara Buckl, stellvertretende Leiterin der Schulabteilung der Diözese Eichstätt. Rund 20 Lehrkräfte sind in der Krisenseelsorge im Schulbereich tätig. Weitere Mitarbeitende engagieren sich in Ganztagesklassen sowie in der Schul- und Jugendpastoral. Mit vielfältigen Angeboten gestalten Religionslehrkräfte, die in der Schulpastoral tätig sind, den Lebensraum Schule an allen Schularten mit. Der breitgefächerte Einsatz hat laut Buckl einen einfachen Grund: "Als Kirche ist unser Platz immer da, wo die Menschen sind. Deshalb gehen wir als Kirche in die Schule".