Werte des Trinkwassers werden besser

18.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:45 Uhr

Noch benötigt die Gemeinde Dollnstein eine Ausnahmegenehmigung, weil die Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel im Trinkwasser geringfügig überschritten werden. Doch schon im kommenden Jahr, so die Hoffnung, werden die Grenzwerte wieder innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen liegen. - Foto: ldh

Dollnstein (EK) Bei ihrer Sitzung am Mittwoch beschäftigten sich die Dollnsteiner Gemeinderäte mit der Trinkwassersituation vor Ort. Die Entwicklung sei recht erfreulich, so dass das Gremium hofft, bald keine erneute Ausnahmegenehmigung zu benötigen.

In den beiden Dollnsteiner Brunnen hatte es in den vergangenen Jahren geringfügige Überschreitungen bei den Grenzwerten für Pflanzenschutzmittel gegeben. Daher erteilte das Landratsamt am 20. Oktober 2006 eine Ausnahmegenehmigung. Liegen normalerweise die Grenzwerte bei 0,12 Mikrogramm pro Kubikmeter Trinkwasser, kann dieser Wert für die Dollnsteiner Brunnen bis zu 3,0 Mikrogramm ansteigen. Was er nicht tut, wie Bürgermeister Hans Harrer informierte. Derzeit liegt der Brunnen 1 innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte, während bei Brunnen 2 ein Wert von 0,15 Mikrogramm erreicht wird, also eine nur sehr geringfügige Überschreitung. Das Wasser der beiden Brunnen wird gemischt, um insgesamt bessere Werte zu erzielen.

Da sich die Qualität derzeit stetig bessere, ist es das Ziel des Gemeinderats, keine neue Ausnahmegenehmigung zu benötigen, wenn die jetzige im Oktober 2009 ausläuft. Kürzlich fand auch ein Gespräch des Gremiums "Trinkwasser" mit der Firma terra nova statt, die für die Prüfung des Dollnsteiner Trinkwassers zuständig ist. Diplom-Ingenieur Gerhard Sedlmeier habe dabei vorgeschlagen, die Wassermenge bei Brunnen 1 zu erhöhen, und die aus Brunnen 2 zurückzufahren, um qualitativ noch hochwertigeres Trinkwasser zu bekommen. Das müsse allerdings erst wasserrechtlich genehmigt werden. Außerdem sollen die Messungen in kürzeren Abständen erfolgen.

Xaver Kleinhans fordere, jetzt endlich "Nägel mit Köpfen" zu machen, und den schon seit Jahren geplanten Notverbund mit Breitenfurt in Gang zu bringen. Josef Pfister äußerte Bedenken und sagte, die Kommune sollte erst Gespräche mit der Sappenfelder Gruppe führen. Kleinhans drängte darauf, dies zügig zu tun, da es auf Dauer nicht zu verantworten sei, Breitenfurt mit nur einem Brunnen zu versorgen. Kommende Woche findet die konstituierende Sitzung der Sappenfelder Gruppe statt und 2. Bürgermeister Wilhelm Radmacher wird erste Sondierungsgespräche führen. Abschließend bekräftigte der Bürgermeister nochmals die Aussage des Gesundheitsamtes, dass das Dollnsteiner Wasser in keiner Weise gesundheitsgefährdend sei.

Die VHS Wellheim stellte den Antrag auf zeitweise Überlassung der ehemaligen Schulküche im Rathaus für einen Gymnastikkurs. Da die VHS Kursgebühren verlangt, könne die Gemeinde die Räume nicht kostenlos zur Verfügung stellen, sagte Sonja Hornung. Es fielen Reinigungs- und Heizkosten an. Gerlinde Wirsing wies darauf hin, dass der Kurs auch für Dollnsteiner Bürger ein Angebot sei. Auch einheimische Vereine, die den Raum nutzten, mussten in der Vergangenheit eine geringe Gebühr bezahlen, wusste Franz Mittermeier, etwa der Mini-Lernkreis. Es wurde mit 4:11 Stimmen beschlossen, von der VHS Wellheim einen kleinen Obolus zu verlangen.

Die Gemeinderäte diskutierten erneut über die Biogasanlage. Inzwischen haben verschiedene Gespräche mit Fachleuten stattgefunden. Die Experten seien der Meinung, dass die beantragte Erweiterung den Gestank um die Anlage verringern werde, weil eine bessere Vergärung eintrete, berichtete Bürgermeister Harrer aus einem Gespräch im Landratsamt. Deshalb sei es nicht undenkbar, dass das fehlende gemeindliche Einvernehmen – der Gemeinderat hatte erst jüngst den Antrag auf Erweiterung abgelehnt – durch das Landratsamt ersetzt werde. Der Biologe Bernhard Rühl erläuterte, dass die Anlage zur Zeit auf Regeneration und nicht auf Leistung fahre. Die Regenerationsphase betrage normalerweise sechs Monate, werde aber für die Dollnsteiner Anlage wohl länger dauern. Dadurch solle bei der Gülleausbringung Mitte August eine deutliche Besserung bei der Geruchsbelästigung erreicht werden.