"Werden Wolnzach weiter voranbringen"

19.12.2008 | Stand 03.12.2020, 5:20 Uhr

Wolnzach (WZ) Dass das Jahr 2008 kommunalpolitisch äußerst turbulent war, klang auch in der Jahresschlusssitzung des Gemeinderates durch. Gleichzeitig richteten Bürgermeister Jens Machold und die meisten Fraktionsführer in ihren Ansprachen den Blick aber nach vorne.

Für Jens Machold (CSU) war es sein erster Rückblick als Wolnzacher Bürgermeister. Nach seinem umfassenden Jahresbericht (gesonderter Bericht folgt), formulierte er die für ihn wichtigste Botschaft an die Wolnzacher Bürger: "Wir werden auch im Jahr 2009 Investitionen vornehmen." In welcher Weise dies angesichts der anspannten Finanzlage geschehen kann, werde mit Sicherheit ausführlich diskutiert werden müssen. Dass "wir Wolnzach auch 2009 ein Stück weiter voranbringen werden", stehe aber außer Frage. "Das Danken ist mir heuer ein besonderes Anliegen", so Machold mit Blick auf das, was in den letzten Monaten im Rahmen der Finanzaffäre in Wolnzach los war. Der Gemeinderat habe nämlich trotzdem alle Schwierigkeiten gut bewältigt. Und wenn auch nicht alle Blessuren aus der Kommunalwahl sofort geheilt waren, so habe sich der neue Gemeinderat doch zu einem sehr guten Einvernehmen zusammengefunden. Zweifellos werde dieses Jahr in besonderer Erinnerung bleiben, schickte er seinen Dank an seine Verwaltung und besonders an den neuen Kämmerer Markus Rieder, dem "kein einfacher Start" beschert wurde. Trotz des bewegten ersten Jahres zog Jens Machold für sich persönlich ein positives Resümee: "Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich der Bürgermeister von Wolnzach bin." Jeder Tag im Amt zeige ihm den großen Gesprächsbedarf mit den Bürgern. Ihnen und allen, "die Wolnzach lebens- und liebenswert halten", galt sein größtes Vergelt´s Gott.

Auf die kulturellen Höhepunkte blickte Kulturreferent Alois Siegmund zurück, der gleichzeitig als Fraktionsführer der Freien Wähler sprach. Er hob besonders die Arbeit der Vereine und aller Ehrenamtlichen hervor. Er blickte außerdem gleich mehrere Jahre voraus, nämlich auf die 1200-Jahrfeier, die der Markt 2014 begeht. Dazu müsse man sich schon bald Gedanken machen, besonders über eine Fortschreibung der Chronik.

Als ein "Jahr voller Turbulenzen" bezeichnete SPD-Sprecher Ludwig Schechinger die letzten zwölf Monate. "Deren Folgen werden uns noch lange begleiten", sprach er die Wolnzacher Finanzaffäre an. Aus seiner Sicht allerdings seien die menschlichen Blessuren, die dabei entstanden sind, schmerzlicher als der materielle Schaden. Dennoch gelte es, nach vorne zu schauen. "Ich hoffe, dass bald Recht gesprochen wird und die Gerechtigkeit den Sieg davonträgt", so Schechinger.

Für die Ausschussgemeinschaft von BGW und Grüne sprach Willi Kling (Grüne): Er dankte seinen Kollegen, dass sie ihn und Max Wallner (BGW) als Neuankömmlinge auf der politischen Bühne partnerschaftlich aufgenommen haben. Er habe im Gemeinderat einen sachorientierten Dialog und eine von Vernunft geprägte Atmosphäre erlebt. "Da braucht uns vor der Zukunft des Marktes nicht bange werden", zeigte sich Kling optimistisch. Zwei Dinge wünschte er sich für die künftige Arbeit: die Bildung von Arbeitskreisen, die sich intensiver mit ausgesuchten Themen beschäftigen können, und mehr Engagement des Marktes in Sachen "Erneuerbare Energien".

"Viel geleistet" – so lautete das Fazit von CSU-Sprecher Sepp Seidl. Dazu gehöre auch, dass die Amtsgeschäfte nach der Kommunalwahl übergangslos aufgenommen wurden – "inklusive des schwarzen Lochs". Allerdings habe die Finanzaffäre auch dazu geführt, dass der Großteil des Gemeinderates noch enger zusammenarbeitete nach dem Motto "Not schweißt zusammen". Seidl dankte seinen Kollegen für die "Zurückhaltung", die sie in der Sache an den Tag gelegt haben. Das Schlagwort "Transparenz" sieht er als Verpflichtung, sie sei dem Gemeinderat beim Nachtragshaushalt bereits besonders gut gelungen.

Kein Jahresschlusswort gab es heuer von der FDP-Fraktion, da ihre beiden Vertreter für die letzte Gemeinderatssitzung entschuldigt waren.