Egg (kat) Wo der Wiggerl auftritt, da verschmelzen die Grenzen zwischen Bühne und Zuschauerraum. Da schwappt der Funke über, da wird das Publikum zum Mitwirkenden und findet sich in dem, was der bayerische Kabarettist erzählt.
Geschichten aus dem Leben sind es, die jeder schon einmal erlebt hat. Pointiert formuliert und ganz ungeschönt und manchmal durchaus aber recht deftig, eben so, wie das seinem und dem bayerischen Naturell an sich entspricht, erzählte Wiggerl alias Martin Wichary von den alten Zeiten, als man sich im Wirtshaus noch einen "Zehnerzug" bestellte und dafür kein Burnout bekam. Oder die Jugend, die sich heute zum Komasaufen trifft, früher bei Landjugend oder Feuerwehr gut aufgehoben war, wenngleich auch da nicht nur Mineralwasser getrunken wurde.
"Werd scho wern" heißt sein Programm, mit dem er zwar nicht zum ersten Mal im Gemeindebereich Wolnzach gastierte - schon im Frühjahr war er im Hopfenmuseum aufgetreten - , aber trotzdem erlebten die Gäste das Ganze am vergangenen Wochenende wieder neu. Weil Wiggerl zum ersten Mal beim Siebler z'Egg auftrat und weil er wieder mit dem Publikum spielte, frei nach dem Motto: Wer in der ersten Reihe sitzt, der hat schon verloren. Wie die Gaby mit Ypsilon oder die Anni, dem Publikumsliebling der letzten Show. Seinen "Steckerlschuah-Song" gab es als Zugabe und Wiggerl spielte vor vollem Haus. Das freute ihn, das freute den Wirt, das freute auch die Gäste, die nach einem gelungenen Abend schmunzelnd nach Hause gingen.
