Neuburg
"Wer hält den Kopf hin"

26.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Neuburg (kpf) Geht es nach der Initiative „Neuburg für Bäume“ sollen alle Säulenpappeln an der Münchener Straße weiterleben dürfen. Auch das Kappen der Altbäume wird von der Initiativgruppe nicht akzeptiert. Vor Beginn der Bauausschusssitzung gestern Abend übergaben Günter Krell vom Bund Naturschutz, Sandy Grande und Robert Wolff Oberbürgermeister Bernhard Gmehling 227 Unterschriften von Bürgern, die den Erhalt der Pappeln fordern.

Im Gespräch mit den Baumbefürwortern verteidigte OB Bernhard Gmehling Rückschnitt und Kappen der Pappeln. Von den Bäumen gehe Gefahr aus. Die Stadt sei in der Verkehrssicherungspflicht. „Nächstes Jahr sind die Bäume wieder grün“, sagte Gmehling, wobei der Beschluss steht, fünf von ihnen zu fällen. Otto Heckl (CSU) war beim jüngsten Sturm an der Münchener Straße und sprach von armdicken Ästen, die auf die Straße gefallen seien. „Der Mensch geht vor“, sagte Heckl und an die Adresse der Initiativgruppe: „Wer hält den Kopf hin? Sie bestimmt nicht.“

In der Bauausschusssitzung wurden die Pappeln dann nochmals thematisiert. Anita Kerner (FW) möchte ihr Augenmerk darauf richten, dass wirklich nur fünf Bäume gefällt werden und nicht neun, die bereits mit einem X gekennzeichnet sind. Fraktionschef Alfred Hornung (CSU) sieht sich „als Referent in der Verantwortung den Bürgern gegenüber“ und verteidigt die radikale Form von Baumpflege. Als Otto Heckl nochmals an den Sturm vor ein paar Wochen erinnerte, meinte Kerner: „Ein Sturm ist nun mal ein Sturm. Diese Pappeln stehen seit 80 Jahren im Sturm.“ Bislang sei nie etwas passiert. Sie könne die plötzliche Hysterie nicht verstehen.

An dem Beschluss, fünf der Altbäume zu fällen, wurde aber nicht mehr gerüttelt.