Ingolstadt
"Wer dem Druck nicht standhält, kann gehen"

FCI-Geschäftsführer Gärtner kündigt personelle Konsequenzen an - und bestätigt Interesse an Außenstürmer Hedlund

23.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:58 Uhr

Ingolstadt (DK) Das Jahr 2018 geht für den FC Ingolstadt mit der zweitlängsten Negativserie der Vereinsgeschichte zu Ende.

Durch das 1:2 (1:1) am Samstag gegen Jahn Regensburg wartet der Tabellenletzte der 2. Fußball-Bundesliga bereits seit 14 Partien auf einen Sieg. Im Gespräch mit unserer Zeitung nahm Geschäftsführer Harald Gärtner Stellung zur Krise.

Herr Gärtner, was sind die Gründe für die Abwärtsspirale?

Harald Gärtner: Das Bewusstsein, was man tun muss, um in dieser Liga zu bestehen, scheint noch nicht in allen Köpfen drin zu sein. Da ist es unsere Aufgabe, in der Winterpause eine Korrektur vorzunehmen.

Gibt es personelle Veränderungen?

Gärtner: Wir werden bewerten, was jeder seit Saisonbeginn geleistet hat, und werden dann versuchen, die Mentalität des Kaders so hinzubekommen, dass die Spieler wissen, worum es ab dem 3. Januar (Trainingsauftakt, d. Red. ) geht. Wer meint, dem Abstiegskampf und dem Druck nicht standhalten zu können, den werden wir nicht aufhalten.

Wollen Sie sich von Spielern trennen?

Gärtner: Wir schrecken nicht vor unpopulären Maßnahmen zurück. Es geht nicht um Einzelschicksale, es geht um den Verein.

Was werden Sie konkret unternehmen?

Gärtner: Wir schauen, auf welche Spieler wir setzen können, wer die Überzeugung hat, das abzurufen, was in ihm steckt. Wir hatten in dieser Saison drei Trainer, aber die Mannschaft ist bis heute immer noch keine Mannschaft. Wir müssen Regeln treffen, damit es eine Mannschaft wird.

Reicht die Qualität der Spieler?

Gärtner: Die Einzelqualität ist ausreichend, aber wenn die Mechanismen nicht ineinandergreifen, reicht es nicht. Wenn man die Rückwärtsbewegung bei uns sieht, sind sich die Spieler immer noch nicht bewusst, was es heißt, dementsprechend zu verteidigen. Da muss ich mit vollem Tempo zurück. Das fehlt mir.

Inwieweit können Sie neue Spieler verpflichten?

Gärtner: Das wird ein Kraftakt. Die Spieler schauen sich auch die Tabelle an, aber ich bin sicher, dass es welche gibt, die diese Herausforderung annehmen.

Beispielsweise Außenstürmer Simon Hedlund von Union Berlin?

Gärtner: Er ist ein sehr interessanter Spieler.

Wird es in der Winterpause auch einen neuen Sportdirektor geben?

Gärtner: Er soll nach der Transferperiode kommen. Wir müssen jetzt sehen, dass wir bei der Kurskorrektur und dem Kader die richtigen Entscheidungen treffen.

Wie sehr beschäftigen Sie sich mit der 3. Liga?

Gärtner: Überhaupt nicht. Wenn wir abgeschlagen wären, dann müssten wir uns mit dem Thema auseinandersetzen. Jetzt wäre das völlig falsch. Im Moment gehört alle Energie der Kurskorrektur.

Was macht Ihnen noch Hoffnung?

Gärtner: Wir haben noch 16 Spiele, die anderen Mannschaften sind noch in Schlagdistanz.

Die Fragen stellten Gottfried

Sterner und Julian Schultz.