Ingolstadt
Wenn’s im Gartenteich schmatzt

Bunte Fische: Bei der Familie Hauser in Ringsee tummeln sich gut 30 Koi-Karpfen im Wasser

01.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:31 Uhr

Buntglitzernde Pracht: Gut 30 Koi-Karpfen tummeln sich im Gartenteich der Familie Hauser in Ringsee. Bei der Fütterung fressen die zutraulichen Fische dem Hausherrn Franz Hauser sogar aus der Hand - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Es ist ein kleines Paradies, das da in einem Garten im Stadtteil Ringsee in der Sonne schlummert. Alles blüht, zwitschert und schmatzt, dass es eine Freude ist. Schmatzt? Ja, denn in der grünen Oase von Franz und Hildegard Hauser ziehen auch gut 30 Koi-Karpfen in einem Teich ihre Bahnen.

Im Garten von Franz und Hildegard Hauser lässt sich die warme Jahreszeit mit all ihren Freuden in vollen Zügen genießen. Hier hat der Sommer ein wahrlich paradiesisches Quartier mitten in Ringsee aufgeschlagen: Die Kletterrosen ranken sich blühend in den Himmel und bieten einem brütendem Vogelpaar Schutz. Unter einem knorrigen Apfelbaum laden Gartenstühle zum Verweilen ein. Es grünt und blüht so weit das Auge reicht. Hier kann man die Seele baumeln lassen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Wäre da nicht Schorsch, der dem Hausherrn zurzeit ein bisschen Sorgen bereitet.

Schorsch ist ungefähr 15 Jahre alt und der „Senior-Koi“ unter den gut 30 buntgefleckten Karpfen im Teich der Hausers. „Wahrscheinlich hat ihn ein Marder am Maul verletzt“, vermutet Franz Hauser. Seither tut der Fisch sich mit dem Fressen schwer und hält sich bei der Fütterung erst einmal dezent zurück, während die restlichen Kois wie geölte Blitze der Wasseroberfläche entgegenschnellen, sobald der 82-jährige Rentner sich dem Teich – mit dem Futterkübel in der Hand – auch nur nähert. Ein Tierarzt hat den Zuchtfisch mit dem edlen Aussehen zwar versorgt, doch so recht wollte sein ursprüngliches Temperament bislang nicht zurückkehren. Hauser hofft, dass sich das wieder gibt. Denn ein wenig geht ihm der Schorsch schon ab, wenn aus seiner Hand das Körnerfutter ins Wasser prasselt. „Da plitscht und wurrlt es nur so“, erzählt Hauser. Die Karpfen tauchen bis zur Wasseroberfläche auf und fressen Hauser buchstäblich aus der Hand. „Der ganze Schwarm kommt dann auf mich zu“, sagt er. „Das ist einfach schön.“ Andere Fische würden einfach abhauen, weiß Hauser, der früher Sportangler war. „Aber die machen genau das Gegenteil.“ Bis zu einer Stunde und länger sitzt er dann vor dem Teich und sieht den Karpfen beim Schwimmen zu.

Seine Frau Hildegard kümmert sich derweil mit Vorliebe um den Garten oder leistet ihrem Mann Gesellschaft. „Manchmal schmatzen sie so laut, dass wir es oben auf der Terrasse noch hören“, erzählt sie lachend.

Eigentlich gehören die Koi Karpfen dem Sohn der Hausers. Der wohnt mit auf dem Grundstück, ist beruflich aber oft unterwegs. Die Pflege der Fische hat deshalb der Vater mit übernommen. Und das mit absoluter Hingabe. Seit 22 Jahren hält sich die Familie die Karpfen. „Vor drei Jahren haben sie dann das erste Mal abgelaicht“, berichtet Hauser. Seitdem erst sind es so viele geworden. Doch noch ist in dem 20 Kubikmeter großen und zwei Meter tiefen Teich Platz genug, dass sich die Fische darin wohlfühlen können. Sogar eine schwimmende Insel haben die Hausers im Wasser platziert. Damit die Tiere im Sommer Schatten finden, was sie auch rege nutzen. Denn auch ein Koi kann einen Sonnenbrand bekommen, wie Franz Hauser schon festgestellt hat. „Weil sie mit dem Kopf oft an der Wasseroberfläche schwimmen.“

Obwohl der Koi der Vermutung nach ursprünglich aus Asien stammt, haben in dem Teich in Ringsee ausnahmslos bayerische Vertreter ihrer Art das Sagen – zumindest was die Namen angeht: Neben Schorsch gründeln dort zwischen Schilf und Seerosen noch Beppi, Xaverl, Hermann, Girgl (laut Franz Hauser der Sohn von Schorsch) und Lieserl munter vor sich hin. Nicht zu vergessen sei hier Patscher, wie Hildegard und Franz Hauser betonen: „Der haut beim Füttern so ins Wasser, dass man hinterher patschnass ist.“ Freude werden die Fische der Familie wohl noch lange machen. Denn ein Koi kann bis zu 60 Jahre alt werden.