Großweingarten
Wenn "Kordia" mit "Regina" wetteifert

Sechstes Kirschhoffest in Großweingarten und Kalbensteinberg lässt interkommunale Kooperation gut schmecken

18.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Kirschenwettbewerb: Am Hofe von Werner Reichard gaben die Gemeinderatsmitglieder Christine Krach und Holger Brechtelsbauer der Kirsche "Regina" den Vorzug (von links). −Foto: Leykamm

Großweingarten/Kalbensteinberg (lkm) Kirschen schmecken nicht nur gut, sie überzeugen auch durch ihre Vielseitigkeit und ihren verbindenden Charakter.

Bestes Beispiel ist das Kirschhoffest, das die beiden Orte Großweingarten und Kalbensteinberg nun bereits zum sechsten Male landkreisübergreifend gemeinsam veranstaltet haben. Da es das Wetter mit den Kirschbauern gut gemeint hatte, konnten diese bei ihrem Angebot aus dem Vollen schöpfen.

Die rote Frucht selbst trage "zum unverwechselbaren Profil des Seenlandes bei", betonte bei der Eröffnung am Kalbensteinberger Mosthaus Absbergs Bürgermeister Helmut Schmaußer. Dort wurden die Gäste auch von der Kalbensteinberger Kirschenköniging Julia Müller und der Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins (OGV), Evi Zottmann-Reichard, begrüßt. Hier ist auch die Manufaktur "Echt Brombachseer" zu Hause, die zum Auftakt bei Kirschkuchen unter anderem mit "Bergkirsch" und "Kirsch Rosé" anstoßen ließ.

Das Fest werde bei Gästen immer beliebter und auch von den Kirschbauern - nach anfänglicher Skepsis (Schmaußer) - immer stärker mit Leben erfüllt. Nahezu 80 Höfe in den beiden Orten haben sich allein dieses Jahr daran beteiligt. Für den Tourismus wie für Ausflügler sei die Veranstaltung ebenso von großer Bedeutung. Zur sechsten Auflage etwa kamen Gäste von Nürnberg bis Augsburg angereist.

Spalts Bürgermeister Udo Weingart blickte zur Eröffnung weit nach vorne: Es sei seitens der beiden gastgebenden Gemeinden geplant, einen gemeinsamen Kirschwanderweg zu realisieren. Das war so ganz nach dem Geschmack von Bernhard Böckeler als Vorsitzendem der "ErLebenswelt Roth", die sich als Lokale Aktionsgruppe um Leader-Förderung bemüht. Dieser ist unter anderem die Entstehung der europaweit einzigartigen Absberger "Prunothek" zu verdanken, die beim Fest natürlich auch mit einem Stand vertreten war.

Dort ließen sich unter anderem Hilpoltsteins Vizebürgermeisterin Ulla Dietzel und Spalter Stadtratsmitglied Gabriele Seubelt Kirschgenüsse schmecken. Letztere war mit der dreijährigen Enkelin Viktoria vor Ort, die sich wie die Oma auch in der Kleidung als Kirschen-Fan auswies. Böckeler selbst verhalf während des Rundgangs der Ehrengäste der Kirschsorte "Kordia" zum Sieg im lukullischen Wetteifern. Denn während etwa die Absberger Gemeinderatsmitglieder Christine Krach und Holger Brechtelsbauer am Hofe der Reichards beim Probieren der Sorte "Regina" den Vorzug gaben, kaufte der Allersberger gleich die gesamte letzte Kordia-Kiste.

Die Früchte gab es natürlich auch in veredelter Form zu genießen: Als Aufstrich oder Eis etwa. Im Kirschrollbraten sorgten sie für den besonderen Geschmack, ebenso wie in der Bratwurst oder dem "Obazdn" mit Kirschwasser. Die "Kirschenmännle" hatten beim Fest genauso ihren Platz wie die Ohranhänger mit der Kirsche als Motiv, wie sie zwei junge Damen namens Lara und Luisa anboten.

Das Fest war "ein voller Erfolg", hieß es an beiden Orten. Zwischenzeitlicher Regen habe diesen nicht mindern können. Am Tag vor dem Fest hatte er aber für einen buchstäblichen Wermutstropfen gesorgt. Denn das Wasser von oben sorgte ausgerechnet dann für ein Aufplatzen vieler Früchte. Insgesamt aber sei man mit der Ernte sehr zufrieden.