Wenn Esel Eduard singt und Schwein Schwarte duscht

04.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:42 Uhr

Alle 139 KInder, die in Eysölden die Schule besuchen. machen beim Musical mit. - Fotos: Renner

Eysölden (HK) Die Grundschule Eysölden präsentierte zum Schuljahresende ein absolutes Highlight, ein Musical, bei dessen Aufführung alle 139 Kinder der Jahrgangsstufen drei und vier mitwirkten.

"Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren" heißt das Musical der Autorin Mechthild von Schoenebeck, das die Kinder unter der Anleitung ihrer Lehrerinnen seit Pfingsten einstudierten und zweimal in der Turnhalle in Eysölden aufführten.

Am Vormittag waren die Kindergärten aus Eysölden und Thalmässing mit ihren Vorschulkindern und die Grundschule Thalmässing mit den ersten und zweiten Klassen eingeladen, die Premiere des Stückes zu sehen. Auch Schulamtsdirektor Norbert Mattusch und Schulleiter Otmar Misoph ließen sich das bunte Treiben nicht entgehen und sahen die Geschichte der Ratte Rasko, die im Schulhof in Eysölden nach leckeren Butterbroten sucht. Einige der Schulkinder geraten auf dem Pausenhof in Streit und beschimpfen sich lautstark: "Du dumme Kuh, alter Esel, blöde Ziege, Straßenköter".

Rasko ärgert sich darüber, dass Tiernamen als Schimpfworte benutzt werden und dadurch die Tiere diskriminiert werden.

Er beschließt, die anderen Tiere zu informieren, und gemeinsam etwas gegen diese Gemeinheit zu unternehmen. Zunächst kann Rasko die Kuh Kunigunde und Esel Eduard nicht mitreißen, doch als "dumme Kuh" will Kunigunde bei ihrem IQ nicht gelten und auch Eduard "ist zwar grau, aber noch voll da." Mit Hilfe der weißen Eule Eulalia beschließen die Tiere, sich gegen die Kinder zu wehren und Eulalia geht auf den Schulhof, um die Kinder dort stumm zu zaubern.

Ohne Kinder langweilig

Erschrocken verstecken sich die Kinder. Zunächst sind die Tiere froh darüber, dass nun auf dem Schulhof endlich Ruhr herrscht und keine Tiernamen mehr als Schimpfworte gebraucht werden. Nach einiger Zeit merken die Tiere aber, dass es ohne die Kinder ziemlich langweilig ist. Sind doch die Kinder ihre Spielkameraden, die sie streicheln und Zeit für die Tiere haben.

Rasko holt die Kinder aus dem Versteck und die Tiere präsentieren die lustigste Tierparade der Welt: einen singenden Esel Eduard, Zilli die Gymnastikziege, Schwein Schwarte unter der Dusche, Schaf Scheribert als Jongleur und Kunigunde, die Kuh, die für kluge Kinder Kakao gleich in ihre Milch hineinproduzieren will und dazu löffelweise Kakaopulver isst. Nun wollen die Tiere sehen, ob die Kinder nicht nur im Schimpfen fit sind und stellen ihnen die Aufgabe, die Tiere zum Lachen zu bringen. Dies ist die einzige Chance der Kinder, den Zauber zu lösen und wieder sprechen zu können.

Die Kinder sind zunächst etwas ratlos, doch dann zeigen sie den Tieren verschiedene Zirkuskünste: sie jonglieren, bauen eine Menschenpyramide, laufen auf den Händen und schlagen Saltos. Mit jeder Darbietung der Kinder werden die Tiere lustiger, und vor allem bei Fehlern der Kinder können die Tiere sich vor Lachen nicht mehr halten. Die Eule hält ihr Wort, die Kinder können wieder sprechen und schließen einen Friedensvertrag mit den Tieren.

Untermalt wurde die Handlung mit flotten Liedern, die die Kinder im großen Chor begleitet von Klavier, Gitarren, Flöten, Posaunen und Xylophonen vortragen. Während die Lehrerinnen Franziska Friebe und Christine Keppler mit den Schauspielern das Stück einübten, gestalteten Angelika Schmidt und Silke Krauß mit einigen Schülern die Kulissen. Annegret Weinhardt kümmerte sich mit Eltern um die herrlichen, aufwändigen Kostüme. Für die musikalischen Höhepunkte mit großem Chor und Orchester sorgten Susann Beer, Nora Keller und Annegret Weinhardt.