Kösching
Wenn der PC nicht mit dem Handy kann

Testzentrum für elektromagnetische Verträglichkeit entsteht bis Herbst 2017 im Interpark

07.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:13 Uhr

Der Grundstein ist gelegt: Auf diesem Gelände im Interpark entsteht das rund 1600 Quadratmeter große Testzentrum für elektromagnetische Verträglichkeit. Giles Guidicelli (Mitglied Geschäftsführung Akka Germany, von links), Reinhard Prechler (EMV-Entwicklung Audi) und sein Mitarbeiter Jörn Leopold sowie Roberto Sacco (Geschäftsführer Akka Germany) stoßen auf gute Zusammenarbeit an. - Foto: Stephan

Kösching (DK) Im Interpark ist am Freitag der Grundstein für ein Testzentrum für elektromagnetische Verträglichkeit gelegt worden. Das europäische Ingenieursberatungsunternehmen Akka Technologies mit Hauptsitz in Paris investiert in zweistelliger Millionenhöhe.

So stilvoll wie auf dem brachen Gelände eben möglich, zelebrierten die Vertreter der beteiligten Firmen sowie der Gemeinde Kösching die Grundsteinlegung an der Kopernikusstraße. Im Festzelt stießen sie mit Sektgläsern an und ließen sich die Häppchen von einem Cateringservice schmecken. Bei dem Testzentrum handelt es sich schließlich um eine große Sache, wie Roberto Sacco, Geschäftsführer Akka Germany, betonte. "Für uns ist das Projekt, gemeinsam mit Kösching und einem unserer wichtigsten Kunden Audi, bedeutend", sagte er. Als drittgrößter Ingenieurdienstleister in Europa mit insgesamt 12 220 ausgebildeten Spezialisten liege es dem Unternehmen am Herzen, nun auch in Bayern Fuß zu fassen.

Das rund 1600 Quadratmeter große Testzentrum für eleká †tromagnetische Verträglichkeit (EMV) mit vier Messkammern soll im Herbst 2017 in Betrieb genommen werden. Was sich hinter EMV eigentlich verbirgt, erklärte Giles Guidicelli, Mitglied der Geschäftsführung von Akka Germany: "Alles, was Elektrik hat, kann von außen gestört werden oder selbst seine Umgebung stören." Eine Unverträglichkeit liege beispielsweise vor, wenn ein flimmernder Streifen über den Computermonitor flackert, wenn das daneben liegende Handy eine SMS empfängt. "In dem Testzentrum kann künftig die Verträglichkeit vom einzelnen Steuergerät bis hin zum Lkw mit der elektromagnetischen Umwelt gemessen werden", sagte Guidicelli. Der Ingolstädter Autobauer Audi sei unter anderem deshalb beteiligt, weil das Zentrum auch das EMV-Testspektrum der Fahrzeugwelt abdecken wird. Tests an Fahrerassistenzsystemen sowie elektronischen Komponenten für das autonome Fahren und Elektrofahrzeuge liegen ihm zufolge mit im Fokus.

Warum sich das Unternehmen für den Interpark als Standort für das Zentrum entschieden hat, habe zwei Gründe: "Es ist nicht einfach, im Großraum Ingolstadt Indusá †trieflächen zu finden." Viel entscheidender sei aber die Offenheit der Gemeinde sowie des Interpark-Geschäftsführers Bernhard Miehling gewesen. "Wir sind mit offenen Armen empfangen worden, diese industriefreundliche Art hat uns sehr geholfen", freute sich Guidicelli.

Auch für Kösching sei das Testzentrum ein wichtiger Schritt, wie dritter Bürgermeister Manfred Hofweber andeutete. Die Ansiedelung eines weltweit agierenden Unternehmens sei wesentlich für die Entfaltung des Interparks. "Wenn er sich so weiterentwickelt, gibt es bald eine gute Mischung zwischen Produktions- und Ingenieursbetrieben, die hoch qualifizierte Arbeitskräfte anziehen", sagte er. Für die Umgebung kündigte Guidicelli weitere Aktivitäten von Akka Technologies an. "Das wird nicht unsere letzte Investition in der Region gewesen sein", sicherte er im DK-Gespräch zu.