Pfaffenhofen (PK) "Unsere Mittel reichen kaum noch aus, um nach einer Mahlzeit nicht mehr hungrig zu sein". So lange Stephan P. noch Arbeit hatte, hielt sich die kleine Familie trotz drückender Schuldenlast irgendwie über Wasser, aber der Verlust des Jobs bedeutete das finanzielle Aus. Hilfe durch den Verein Familien in Not: Wie im Fall von Stephan P. bedeutet sie für viele Menschen im Landkreis Licht am Ende des Tunnels.
28 Jahre jung, frisch verheiratet und als Fahrlehrer am richtigen Platz: Stephan P. (alle Namen von der Redaktion geändert) aus dem südlichen Landkreis wollte sich in seinem Beruf weiterbilden und lieh sich bei der Bank und bei Verwandten Geld für die Schulungen. Zwei kleinere Kredite zur Finanzierung des Hausstandes liefen bereits, aber noch war das Ganze einigermaßen überschaubar. Dann wurde Sohn Lukas geboren - und der junge Familienvater fast gleichzeitig mit Arbeitslosigkeit konfrontiert. Wegen Sparmaßnahmen hatte man seinen Vertrag nicht wie erhofft verlängert. Nun wurde es finanziell ganz eng und schließlich reizte Stephan P. auch seinen Dispositionskredit bei der Bank bis zum Anschlag aus. Die Schuldenschraube drehte sich weiter, noch dazu kündigten sich beim Auto dringend notwendige Reparaturen an. Der junge Mann bemüht sich sehr um eine neue Anstellung und ist daher dringend auf den Wagen angewiesen. Ein Termin bei der Caritas-Schuldnerberatung war für Stephan P. der wichtigste Schritt auf dem Weg aus den roten Zahlen und vom Verein wurde die Familie mit einer Überbrückungshilfe unterstützt.
Bei jedem zehnten Erwachsenen in Deutschland sind die Ausgaben höher als das Einkommen; in Bayern waren heuer 800 000 private Haushalte nicht mehr in der Lage, ihre Schulden abzustottern: Auch im Landkreis - dessen Zahlen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegen - sind zahlreiche Menschen von Überschuldung und Armut bedroht. Über 400 Klienten suchten im vergangenen Jahr Hilfe in der Caritas-Schuldnerberatung und warteten wegen der großen Nachfrage zum Teil bis zu drei Monate auf einen Termin, oft in einer Situation, die schnelles Handeln erfordert. Zur personellen Verstärkung stellte der Verein Familien in Not der Schuldnerberatung 30 000 Euro zur Verfügung und die Wartezeiten konnten verringert werden.
Einkommen und Fixkosten halten sich bei Manuela R. aus der Kreisstadt fast die Waage; nicht für das kleinste Extra hat sie Spielraum. Nach hässlichee Scheidung stand sie finanziell im Abseits, musste neu durchstarten und verlor dann ihre Arbeit. Inzwischen hat die 40-Jährige wieder eine feste Anstellung als Kassiererin, zusätzlich sucht sie einen Nebenjob auf 450-Euro-Basis, um ihre Schulden zu begleichen. Drei Monate war sie mit der Miete im Rückstand und zahlte sie in Raten ab, ihre Stromrechnung war noch offen, auch die Kfz-Steuer konnte Manuela R. nicht zahlen, die Stilllegung ihres Autos drohte. Auf den Wagen würde sie verzichten, aber sie braucht ihn, um zur Arbeit zu kommen. Als sich die verzweifelte Frau an die Caritas wandte, reichte ihr Geld nicht einmal mehr, um sich etwas zu essen zu kaufen. Der Verein Familien in Not unterstützte sie mit einem Zuschuss zum Mietrückstand, auch übernahm er die Zahlung der Stromrechnung und Autosteuer.
Vor dem Unfall passten die Kreditraten von Birgit H. gut in ihr Budget, danach hatte sich ihre Lebenssituation völlig verändert: Die 50-Jährige sieht keine Perspektive, weint viel und schafft es kaum mehr, aus dem Haus zu gehen. Bei dem unverschuldeten Unfall wurde sie auf ihrem Radl von einem Auto erfasst und erlitt einen Wirbelbruch. Nach Operation und Reha lautete der ärztliche Bericht: Birgit H. ist auch aufgrund einer reduzierten Knochendichte nur noch eingeschränkt arbeitsfähig. Die Arbeit als Packerin kann sie nicht mehr ausüben, der Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente wurde abgelehnt. Inzwischen ist ihre finanzielle Lage sehr angespannt. Zwar bemüht sich die 50-Jährige, ihre Depressionen mit professioneller Unterstützung zu bekämpfen, aber eine große Angst lässt ihr gleichzeitig keine Ruhe: Den Kredit nicht zurückzahlen zu können und dadurch weiter Schulden anzuhäufen. Schnelle Hilfe leistete auch hier der Verein, der die komplette Darlehens-Tilgung von 1300 Euro bezahlte.
DIE AKTION
Wer den Hilfsverein Familien in Not Pfaffenhofen über die DK-Aktion "Vorweihnacht der guten Herzen" unterstützen möchte, kann seine Spende auf folgende Konten bei den Pfaffenhofener Banken und ihren jeweiligen Filialen im Landkreis Pfaffenhofen einzahlen oder überweisen:
Sparkasse (IBAN/BIC)
DE48721516500000003400
BYLADEM1PAF
Raiffeisenbank
DE61721608180000088889
GENODEF1INP
HallertauerVolksbank
DE64721916000000049000
GENODEF1PFI
HypoVereinsbank
DE97721200786640189388
HYVEDEMM426
Überweisungen sind natürlich auch auf das Sonderkonto des DONAUKURIER möglich:
Sparkasse Ingolstadt
DE80721500000000050500 BYLADEM1ING
Hier bitte aber unbedingt den gewünschten Verwendungszweck angeben, zum Beispiel "Familien in Not Pfaffenhofen". Natürlich können Sie auch allgemein für die "Vorweihnacht der guten Herzen" spenden.
Wenn Sie eine Quittung für Ihre Spende benötigen, vermerken Sie bitte auf der Überweisung das Wort "Spendenquittung". Diese kann nur bei vollständiger Angabe Ihrer Adresse erstellt werden. Bei Spenden bis zu 200 Euro ist als Nachweis für das Finanzamt der Kontoauszug gültig. Spendenquittungen sind also erst ab mehr als 200 Euro erforderlich.
Ihre Daten werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt. | | | PK
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