Pfaffenhofen
Wenn Bunt bröckelt

16.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:20 Uhr

Pfaffenhofen - Ein Coup ist der CSU-Fraktion in der nichtöffentlichen Sitzung des Stadtrats gelungen: Sie war überraschend mit ihrem Antrag gegen eine fünfjährige Vertragsverlängerung des Stadtwerke-Vorstands Stefan Eisenmann erfolgreich und hat sich mit dem Kompromiss einer nur zweijährigen Verlängerung ab Mitte 2021 durchsetzen können.

Die Vertragsverlängerung hatte der mit Stadträten besetzte Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens einstimmig vorgeschlagen. Doch an der Abstimmung im Stadtrat durften die sieben Verwaltungsräte um Bürgermeister Thomas Herker (SPD) nicht teilnehmen. Zudem fehlten fünf Räte bei der Sitzung und so konnte die CSU eine Mehrheit von 11:8 Stimmen erreichen - dank vier Stimmen aus der Bunten Koalition. Teilnehmer berichten, dass sogar die CSU völlig perplex war angesichts dieses Abstimmungserfolges. Die Argumentation: Nachdem in der Septembersitzung die Stadtwerke wegen der Kommunikationspannen im Ostviertel in der Kritik standen, sei es das falsche Signal, jetzt einen Fünfjahresvertrag abzunicken, ehe die Probleme nicht ausgeräumt sind. Stattdessen segneten die Räte mit 12:7 die zweijährige Verlängerung zu vergleichbaren Konditionen ab. So könne eine weitere Verlängerung des Stadtwerkechefs parallel zu turnusmäßigen Bestellung der berufsmäßigen Stadträte im Jahr 2023, also zur Mitte der Stadtratsperiode, erfolgen. Dass zwei SPD- und zwei FW-Räte sich entgegen der Vorabsprache von der Opposition überzeugen ließen, dürfte nun ein buntes Donnerwetter nach sich ziehen.

mck