Manching
Weniger Starts und Landungen

Flugbetrieb in Manching 2012 zurückgegangen – Audi setzt auf Videokonferenzen statt Dienstreisen

24.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:13 Uhr

Der Flugplatz Manching wird auch von Firmen- und Geschäftsflugzeugen genutzt. 2012 nahm die Zahl der zivilen und der militärischen Flugbewegungen ab - Foto: Schalles

Manching (DK) Generationenwechsel in Manching: Die beiden Phantom der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 61 werden im Sommer außer Dienst gestellt, aber dafür der Airbus A 400 M erprobt. Größere Baumaßnahmen mit Auswirkungen auf den Flugbetrieb sind heuer am Flugplatz nicht geplant.

Im Grunde waren es fast nur positive Nachrichten, die Klaus Seitz stellvertretend für WTD-Direktor Herbert Hauck bei der Informationsveranstaltung der Lärmkommission zu verkünden hatte. „Die Bundeswehrreform hat keine großen Auswirkungen auf uns“, sagte er vor einer Reihe von Bürgermeistern und dem Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU). Der Flugplatzbetreiber hat rund 600 Dienstposten sowie noch rund 100 Lehrlinge. Größere Baumaßnahmen mit Auswirkungen auf den Flugbetrieb seien nicht geplant, wenngleich es wegen „technischer Anpassungsarbeiten auf der Südbahn“ dennoch zeitweise zu Starts und Landungen auf der Nordbahn kommen könne.

Die WTD 61 steht in diesem Jahr vor neuen Aufgaben. In den nächsten Monaten sind zwei Erprobungskampagnen von jeweils zwei oder drei Wochen Dauer für den Militärtransporter A 400M geplant. Abschied nehmen heißt es dagegen für das militärische Luftfahrtzentrum von den beiden Erprobungsflugzeugen des Typs Phantom F-4 F, die Mitte des Jahres außer Dienst gestellt werden. Zurückgegangen ist laut Seitz die Zahl der Starts und Landungen in Manching. Waren es im Jahr 2011 noch insgesamt 21 600 (davon 8160 militärisch), sank die Zahl im vergangenen Jahr auf gut 18 200 (6400 militärisch).

Ein regelmäßiger Nutzer des Flugplatzes Manching ist Audi. Das Ingolstädter Automobilunternehmen wickelt seinen Werksflugverkehr über die Firma Private Wings ab, die ihre operative Basis in Manching hat, während die Verwaltung in Berlin sitzt. Laut Ralf Petereit, bei Audi für den Flugservice zuständig, wurde 1999 mit dem Flugservice begonnen. Die Zeitersparnis im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln sei enorm. Die Flotte besteht aus neun Maschinen (größtenteils DO 328 mit Turbopropantrieb), wovon die meisten in Manching stationiert sind.

Im vergangenen Jahr wurden laut Petereit etwa 8000 Fluggäste befördert. Rund 880-mal war Braunschweig das Ziel der Flüge, gut 600-mal das ungarische Györ sowie 80-mal Brüssel, wo der A1 hergestellt wird. Start für die eintägigen Dienstreisen ist im Regelfall morgens, während die Audi-Mitarbeiter abends wieder ankommen. Im Sommer sind auch Flüge in Doppelrotation geplant. „Unser Ziel sind aber weniger Dienstreisen“, betonte Petereit. Videokonferenzen sollen das Fliegen ersetzen, wobei das im Falle von Györ wegen des Ausbaus des dortigen Werks nicht so einfach ist.

Wegen des Fluglärms gibt es aber immer wieder Beschwerden der Bevölkerung aus Manching und den umliegenden Ortschaften. So hatten sich viele Bürger über die Start- und Landeanflüge (Touch-and-go) geärgert. Zuletzt hatten die Bürgermeister dieser Gemeinden entschieden gegen Überlegungen der IMA (Gesellschaft zur zivilen Nutzung des Flugplatzes Manching) protestiert, eventuell Kapazitäten vom Flughafen München aufzunehmen.