Weniger Spenden für die Tafel

28.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:23 Uhr

Der neue Vorstand der Neuburger Tafel: (v.l.) Vorsitzender Heinz Wunderlich, Erica Benecke, Therese Kießhauer, Stellvertreterin Anne Stempel-de Fallois, Heinrich Weide, Stellvertreterin und Kassier Ursula Schmitt, Dieter Conrad und Heidrun Wunderlich. Es fehlt Enoch Jacksch-Munzinger. - Foto: Hammerl

Neuburg (ahl) Zehn Jahre macht er noch voll: Heinz Wunderlich übernahm noch einmal für zwei Jahre das Amt des Vorsitzenden, stellte aber auf der Jahresversammlung der Neuburger Tafel klar, dass er bei den nächsten Neuwahlen ein jüngeres Gesicht vorne sehen möchte.

Daher schlug er Dieter Conrad als neuen Beisitzer anstelle der ausgeschiedenen Eveline Labudde vor. Conrad habe so Zeit genug, sich an Wunderlichs Seite einzuarbeiten und dann als sein Wunschkandidat die Nachfolge anzutreten.

Gerüchten, die Tafel wolle umziehen, trat der Tafelchef energisch entgegen, das sei nur aus einem Spaß heraus entstanden, die Tafel bleibt am Schwalbanger. Allerdings braucht der Verein bis zum Jahresende ein neues Lager für Putz- und Pflegemittel, da das bisherige bei Firma Schertler in Bittenbrunn anderweitig benötigt werde. Dringend gesucht wird ein Raum von etwa 50 bis 60 Quadratmetern.

Gerüchte von weggeworfenen Lebensmitteln im Bereich der Schwalbanger Straße, die von Tafelkunden stammen sollten, entkräftete Wunderlich. Er sei sofort losgefahren und habe die Tüten überprüft – es seien schmutzige Babywindeln darinnen gewesen. Um rufschädigenden Gerüchten vorzubeugen, bat er darum, von solchen Vorkommnissen umgehend informiert zu werden. Sollte tatsächlich ein Kunde erhaltene Ware wegwerfen, erhielte er sofort Hausverbot und verlöre seinen Ausweis.

Die neue EU-Richtlinie zum Umgang mit Lebensmitteln werde wohl verschärfte Kontrollen und manche Änderung mit sich bringen, wofür sich die Tafel wappnet, indem sie zwei Mitarbeiter zur Schulung nach Dillingen schickt.

Nachdem am Vortag "Brotausgabefrau" Ingrid Wiebel dem Verein beigetreten war – was heftig beklatscht wurde – ist der Mitgliederstand auf 111 angewachsen, darunter 36 Aktive, die von 15 weiteren Mitarbeitern unterstützt werden, die selbst nicht Mitglied der Tafel sind. "Stundenmäßig sind wir Weltmeister", meinte der Vorsitzende, "40 Wochenstunden bringen wir schon an drei Tagen zusammen". Die Hauptlast dürfe jedoch nicht nur auf zwei, drei Schultern ruhen - weitere Mitarbeiter und auch Leute, die sich im Vorstand engagieren wollten, würden gebraucht. Wunderlichs Dank galt allen Ehrenamtlichen, besonders seiner Vize Ursula Schmitt, die das letzte offizielle Wort hatte. Ihr wurde nämlich noch während der Versammlung ein Scheck über 250 Euro von einer Spenderin überreicht, die nicht genannt sein wollte. Schmitts Kassenbericht machte deutlich, dass das Spendenaufkommen rückläufig ist. Selbst wenn der erst am Jahresende zu erwartende Mietzuschuss von 5400 Euro von der Raiffeisenbank eingerechnet wird, bleibt dennoch ein Rückgang der Geldspenden um ein Drittel, bei den Sachspenden gar um mehr als die Hälfte von 2007 auf das – allerdings noch nicht abgeschlossene – Jahr 2008.

Teilgenommen hat Wunderlich an verschiedenen Treffen der Tafeln in Dortmund, Dillingen, Regensburg und Magdeburg, im Mai waren die Neuburger Ausrichter des Tafeltreffens Bayern Mitte.

Jahresabschlussfeier und Sommerfest der aktiven Mitglieder fanden in der Kunstscheune Marienheim statt, besichtigt wurde ein Supermarktauslieferungslager in Pfaffenhofen. Im nächsten Jahr wird ein neuer Kleintransporter benötigt, auch die Tiefkühlschränke müssen voraussichtlich ersetzt werden.