München
Weniger Schadensersatz als gefordert

Quelle-Versandhauserbin Schickedanz vor Einigung mit Ex-Geschäftspartnern

15.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

München (AFP) Nach mehrjährigen Verhandlungen über die Milliardenklage der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz gibt es Medienberichten zufolge eine außergerichtliche Einigung.

Der von Schickedanz geforderte Schadensersatz von 1,9 Milliarden Euro sei dabei allerdings weit unterschritten worden, berichteten der WDR und die "Süddeutsche Zeitung".

Madeleine Schickedanz hatte dem Bankhaus Sal. Oppenheim, dem Immobilienhändler Josef Esch und weiteren Beteiligten unter anderem vorgeworfen, als Vermögensbetreuer beim verfehlten Engagement von Schickdedanz mit Aktien des Touristik- und Handelskonzerns Arcandor pflichtwidrig eigene Interessen verfolgt zu haben.

Schickedanz, die einst als eine der reichsten Deutschen galt, hatte im Zuge der Arcandor-Insolvenz im Sommer 2009 große Teile ihres Milliardenvermögens verloren. In diesem Zusammenhang macht die ehemalige Arcandor-Großaktionärin geltend, sie habe für ein mittelbar von Sal. Oppenheim erhaltenes Darlehen eine konservative, auf Werterhalt angelegte Anlagestrategie gewünscht. Stattdessen hätten die Beklagten ihr jedoch riskante Anlagen aufgedrängt.

Das Kölner Landgericht hatte nach mehrjährigen Verhandlungen für kommenden Dienstag eine Entscheidung angekündigt. Der nun erzielte Vergleich ist den Medienberichten zufolge bereits verbindlich ausformuliert und solle spätestens am Mittwoch endgültig notariell beglaubigt werden. Den Berichten zufolge soll der ausgehandelte Schadensersatz für die Quelle-Versandhauserbin im dreistelligen Millionenbereich liegen.