Hilpoltstein
Weniger Einbrüche, mehr Diebstähle

Hilpoltsteiner Polizei legt Kriminalstatistik für 2019 vor - Kurioser Fall beim Goldkauf

17.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:20 Uhr
Deutlicher Rückgang: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im abgelaufenen Jahr fast um die Hälfte gesunken. −Foto: Maurer, dpa

Hilpoltstein - Das sechste Jahr in Folge ist die Zahl der Straftaten im Bereich der Hilpoltsteiner Polizei zurückgegangen. Mit 699 Delikten wurde der Zehn-Jahres-Durchschnitt von 898 Delikten um immerhin 22 Prozent unterschritten. Das ist das Ergebnis der Kriminalstatistik, die die Hilpoltsteiner Inspektion für das abgelaufene Jahr vorgelegt hat.

Die Zahl der Körperverletzungen sank demnach von 108 im Jahr 2018 auf 92 im vergangenen Jahr. Das entspricht einem Rückgang von rund 15 Prozent. Mit über 97 Prozent wurden dabei fast alle Fälle aufgeklärt. Nicht so gut sieht es beim Diebstahl aus. Hier stieg die Zahl von 201 auf 255 Delikte - eine Zunahme von 21 Prozent. Und auch die Aufklärungsquote ist hier deutlich schlechter: In gerade einmal einem Drittel der Fälle wurde der Täter ermittelt.

Die Wohnungseinbrüche sind wiederum deutlich weniger geworden: Hier sank die Zahl im von 14 auf 8. "Doch hier haben wir von Jahr zu Jahr schwankende Zahlen um die zehn", sagt Siegfried Frauenschläger, der stellvertretende Dienstellenleiter der Hilpoltsteiner Polizei. "Trotzdem ist auf zehn Jahre ein leichter Rückgang festzustellen."

Der schwere Diebstahl - also wenn Handtaschen vom Beifahrersitz eines Autos oder Werkzeug aus dem Kofferraum gestohlen werden - reduzierte sich von vier auf nur noch einen Fall, während der Zahl der Fahrraddiebstähle mit 46 beinahe konstant blieb. Dafür erhöhte sich jedoch die Sachbeschädigung von 89 auf 115 Fälle. "Wenn ein Sprayer unterwegs ist, macht er eben nicht nur ein einzelnes Graffiti sondern gern mal einen Straßenzug durch, die dann auch einzeln zählen", erklärt Frauenschläger.

Auch die Betrügereien sind im abgelaufenen Jahr deutlich weniger geworden. Hier sank sie Zahl von 105 auf nur noch 55. Vor allem wurden deutlich weniger Call-Center-Betrügereien verzeichnet.

Der Schaden über alle Diebstahls- und Vermögensdelikte hinweg ist trotzdem hoch: Er wird mit immerhin 580000 Euro beziffert. Trotzdem ist es ein deutlich besserer Wert als 2018, als der Schaden rund eine Million Euro betrug. Trotz des deutlichen Rückgangs hat es aber nicht dazu gereicht, dass die Polizei wieder auf den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre kommt.

Im Bereich der Internetkriminalität zählte die Hilpoltsteiner Polizeiinspektion 123 Fälle mit einem Schaden in Höhe von knapp 260000 Euro. Großen Anteil daran hat der Betrug an einem 70-Jährigen aus Hilpoltstein, der für 180000 Euro Gold im Internet kaufen wollte und dabei betrogen wurde.

Die Kriminalitätsbelastung einer Gemeinde drückt sich in der Häufigkeitszahl aus, da hier die Einwohnerzahl in Relation mit den Taten gesetzt wird. Hier ist die Stadt Hilpoltstein die Kommune mit der größten Kriminalitätsbelastung. Allerdings sind laut Polizei alle Gemeinden im Inspektionsbereich im Vergleich zu Mittelfranken sehr sicher. Die Häufigkeitszahl im Bereich der Hilpoltsteiner Polizei liegt bei 1795. Die Zahl für Mittelfranken ist mit 4570 mehr als doppelt so hoch.

HK