Weniger Auszubildende in Bayern

Metall- und Elektroindustrie erwartet coronabedingten Rückgang der neu abgeschlossenen Verträge

29.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:37 Uhr
Trotz Corona gute Chancen: Laut einer Umfrage übernehmen knapp 90 Prozent der Betriebe ihre Azubis. −Foto: Skoda Deutschland

München - Der bayerische Ausbildungsmarkt ist geschrumpft. Wie Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme und vbm, am Montag erklärte, sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf rund 16000.

Das hätten die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter knapp 300 Mitgliedsunternehmen gezeigt. Damit sei zum ersten Mal seit 2014 ein Rückgang zu verzeichnen. "Für 2020 verstärkt sich diese Entwicklung bedingt durch die Corona-Pandemie", führte Brossardt weiter aus. Hier rechne die Branche bei nur 14700 neuen Verträgen mit einem Minus von knapp acht Prozent.

Dennoch sei die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe nach wie vor sehr hoch. So wirke sich der Mangel an geeigneten Bewerbern deutlich stärker auf den Rückgang der Zahlen aus als die Corona-Pandemie. Trotz der aktuellen Herausforderungen seien branchenübergreifend die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz im Freistaat gut. "Auf jeden Bewerber kommen rein rechnerisch fast 1,5 Stellen. Das ist insbesondere in der jetzigen Situation für die Auszubildenden ein sehr erfreuliches Ergebnis", so Brossardt.

Weiter gaben lediglich gut zwei Prozent der Unternehmen an, dass bei Ihnen auch Auszubildende von Kurzarbeit betroffen sind. Auch bei der Übernahme spiele Corona nur eine untergeordnete Rolle. "Rund 87 Prozent der Betriebe übernehmen 2020 ihre Azubis befristet oder unbefristet", erklärte der Hauptgeschäftsführer. 2021 würden wieder knapp 93 Prozent eine Übernahme planen.

Auch 2019 unterschieden sich die Geschlechter bei der Berufswahl. Laut statistischem Bundesamt stand bei den Frauen bundesweit die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement an erster Stelle. Unter Männern war die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker am beliebtesten.

bts

Benedikt Schimmer