Reichertshofen
Wenig Bedarf an Notfallbetreuung

Bürgermeister Franken informiert über Maßnahmen in der Corona-Krise

16.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:32 Uhr
Der hintere Teil der Herrnstraße soll als erster Bauabschnitt im historischen Zentrum von Reichertshofen saniert werden. −Foto: Vogl

Reichertshofen - Eine ungewöhnliche Atmosphäre herrschte in der jüngsten Sitzung des Reichertshofener Ferienausschusses: Das Gremium tagte in der Zweifachturnhalle, und alle Sitzbänke standen weit voneinander entfernt.

Inhaltlich lief alles bestens. Der Ausschuss arbeitete sich mit einstimmigen Beschlüssen durch eine lange Tagesordnung.

Im Fokus stand unter anderem die Corona-Pandemie, die auch dafür verantwortlich war, dass statt des normalen Gemeinderats der Ferienausschuss tagte. Bürgermeister Michael Franken (JWU) fasste die Situation im Markt kurz zusammen: "Seit Anfang März tagt im Reichertshofener Rathaus regelmäßig ein Corona-Krisenstab. Es wurden Notfallpläne für Ver- und Entsorgung, die Feuerwehren sowie die Verwaltung erarbeitet und umgesetzt. Unter anderem ist das Rathaus seit Mitte März für den allgemeinen Parteiverkehr geschlossen. "

Laut Franken wird die gemeindliche Notfallbetreuung in Schule und  Kindertagesstätten "nur sehr gering angenommen". Der Rathauschef informierte außerdem, dass die Gebühren für die Kitas derzeit nicht abgebucht würden. Eine Einkaufshilfe biete derzeit der Burschen- und Madlverein Reichertshofen. "Eine tolle Sache", betonte Franken. Für die noch erlaubten Fraktionssitzungen bot der Bürgermeister an, das gemeindliche Trauungszimmer zur Verfügung zu stellen. Alle Maibaumfeste mit Maibaumaufstellen im Ortsgebiet sind außerdem abgesagt; auch der alljährliche Besuch in der ungarischen Partnerstadt Paks wird heuer nicht stattfinden, so Franken.

Weitere Beschlüsse wurden für die Sanierung der Straßen und Plätze im historischen Ortskern getroffen. Der Ferienausschuss stimmte dem im Januar vorgestellten Gesamtkonzept des Büros RaumundZeit unter Einbeziehung der Anregungen aus der Bürgerbeteiligung zu. Auf Basis dieses Gesamtkonzepts sollen die Vorentwürfe für die einzelnen Bauabschnitte erarbeitet werden. Georg Link (FW) sagte: Er könne nur vorbehaltlich zustimmen, da man die Bausumme noch nicht kenne, nach der sich wahrscheinlich auch die Kosten für Planer und Architekten richte.

Bürgermeister Franken korrigierte diese Einschätzung: Die Planer- und Architektenleistung für das vorliegende Konzept werde noch unabhängig von der Bausumme vergütet. "Die genauen Kosten sollen bei den Vorentwürfen für die einzelnen Bauabschnitte vorgestellt werden. " Das Gremium beauftragte auch das Büro "raum + zeit" mit einem Vorentwurf für den ersten Bauabschnitt, die Herrnstraße.

In dem Zusammenhang regte Gabi Breitmoser (CSU) an, eine umgekehrte Einbahnstraßenregelung in dem Gebiet zu testen. Franken sagte, man könnte dies einmal diskutieren. Nach Einschätzung von Fachplanern sei es für die "zweitwichtigste" Geschäftsstraße im Ort allerdings fatal, wenn man diese nicht mehr direkt anfahren könne, sondern nur noch über Nebenstraßen. Die Fachleute befürchten dadurch eine "Verödung" der Herrnstraße.

Auch heuer sollen wieder exponierte, geschädigte Straßen saniert werden. Die ausgewählten Straßenzüge weisen teilweise eine Verkehrssicherheitsgefährdung auf. Saniert werden heuer zwei unbenannte Straßen am Heideweiher, ein asphaltierter Feldweg in Verlängerung der Wendenstraße, die Verbindungsstraße zwischen Winden und Agelsberg, die Lindenstraße und die Tannenstraße. Die Gesamtkosten für alle Maßnahmen werden auf 174300 Euro geschätzt. Bürgermeister Franken wurde vom Ferienausschuss ermächtigt, den Auftrag an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben.

PK