Grafenberg
Wellküren kommen zum Jubiläum nach Grafenberg

Musikalische Kabarettschwestern treten zum Fest des 50-jährigen Bestehens der DJK an Pfingsten auf

09.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:56 Uhr

Zwei Wellküren, nämlich Moni und Burgi (von rechts), sind von Anfang an dabei. Doch feiert auch Bärbi mit, wenn die musikalischen Schwestern in Grafenberg auf 30 Jahre Bühnenleben zurückblicken. - Foto: Kaufmann

Grafenberg (luf) Dass sie ihn gewonnen haben, ihren 30-jährigen Krieg, das schreiben die Wellküren über sich auf ihrer Homepage. Gegen Franz Josef Strauß und Streibls Amigos. Gegen den Paragrafen 218 und den Musikantenstadl.

Gegen Pershing II und den Nato-Doppelbeschluss. Gegen Wackersdorf und die Berliner Mauer. Gegen Aids, Rinderwahn und Vogelgrippe. Alles vorbei und fast vergessen. Nur sie stehen noch da, die drei siegreichen Wellküren, Moni, Burgi und Bärbi - und spielen für alle Überlebenden und Hinterbliebenen. Doch gibt es auch für sie noch Neuland zu entdecken, fremdes Terrain zu erobern. Das haben sie nun vor. Am 2. Juni 2017.

Das ist der Tag, an dem die Wellküren zum ersten Mal in Grafenberg auftreten. Und das aus gutem Grund. Denn die DJK Grafenberg feiert im kommenden Jahr an Pfingsten ihr 50-jähriges Bestehen. Zwar werden sie bis dahin die fünf Jahrzehnte noch nicht ganz vollgemacht haben - der Gründungstag war der 1. Oktober 1967 -, doch lässt es sich bei Sonnenschein im Frühsommer eben schöner feiern. Vor allem, wenn zwei runde Geburtstage aufeinandertreffen: Denn nicht nur die DJK Grafenberg feiert ihren Fünfzigsten, auch die Wellküren blicken auf 30 Jahre auf der Bühne zurück.

Nicht immer aber in der jetzigen Besetzung: Die Wellküren entstammen - ebenso wie die legendären Biermösl Blosn - der großen Volksmusikantenfamilie Well aus Günzlhofen, einer kleinen Gemeinde zwischen München und Augsburg. Während sich drei Brüder der insgesamt 15 Geschwister schon 1976 zu den Biermösln zusammengeschlossen hatten, folgten die Schwestern Moni, Burgi und Vroni erst zehn Jahre später. Doch 2004 verabschiedete sich Vroni nach 18 Wellküren-Jahren von der Bühne; in einem familieninternen Casting setzte sich Bärbi am Ende durch, sie übernahm Gesang, Harfe und Tuba.

In ihrem Jubiläumsprogramm spannen die Wellküren ihren Nonnengeigen-Bogen weit. Musikalisch geht's dabei wellküren-typisch handgemacht von Mozart bis Nina Simone und vom Landler bis La Paloma. Sie zeigen Flüchtlingen, woher der Wind in Bayern weht und erklären nicht mehr ganz so jungen Männern und Frauen, wie man in Würde altert. Sie zielen mit ihrem Spott und ihren Gstanzln ganz aktuell auf politischen Un- und zeitgeistigen Blödsinn zwischen Lifestyle-Mamis und Transit-Zonen. Und natürlich haben die Drei für ihr neues Programm auch einige Lieblingsstücke aus den letzten 30 Jahren ausgewählt und neu arrangiert.