Wellheim
Wellheim soll aufblühen

Sitzung des Marktrats - Grünes Licht für Bauanträge - Keine Beteiligung an Gewerbeschau

05.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:09 Uhr
Theresia Asbach-Beringer
Der Markt Wellheim wird sich am Leader-Kooperationsprojekt "Kommunale innerörtliche Blühflächen" beteiligen. Man könne gleich mit den Grünflächen vor dem Rathaus beginnen, hieß es aus den Reihen des Marktrates. −Foto: Asbach-Beringer

Wellheim (DK) Um die Umsetzung des Bebauungsplans "Südlich des Lebensmittelmarktes Netto" abzuschließen, sprach sich der Wellheimer Marktrat in der jüngsten Sitzung für das Anlegen eines 5,50 Meter breiten Schotterwegs zu den Lagerhallen aus. Ingenieur Marcus Kammer wird hierfür nun die Ausschreibung vornehmen. Thema waren zudem mehrere Bauanträge und Blühwiesen für Insekten.

Der Beschluss der Ortsabrundungssatzung im Bereich der Aichaer Straße in Konstein konnte nicht erfolgen, da noch zahlreiche offene Fragen im Vorfeld geklärt werden müssen. Daher vertagte das Gremium den Tagesordnungspunkt, der nun in der nächsten Sitzung behandelt werden soll.

Für sämtliche Bauanträge gaben die Markträte grünes Licht: Dem Bau eines Zweifamilienhauses in Wellheim mit Garage und Carport steht damit nichts mehr entgegen. Die geplanten Gebäude werden um einen halben Meter Richtung Süden verschoben und der Kanal gleichzeitig um rund drei Meter verlängert, um zwischen Garage und neuer Kanaltrasse eine Pufferzone von knapp zwei Metern zu erhalten. Ferner erfolgt eine dingliche Sicherung der Kanal- und Wasserleitungstrassen im Grundbuch. Auch Anträgen auf Aufstockung eines bestehenden Dachgeschosses sowie auf isolierte Abweichungen zum Neubau einer Garage - jeweils in Konstein - erteilte man das gemeindliche Einvernehmen.

An den Kosten der Gewerbeschau "Gemeinsam stark" in Burgheim wird sich die Gemeinde Wellheim nicht beteiligen. Das Angebot, das gemeinsame Kommunalunternehmen iKommZ und den Markt Wellheim für rund 5500 Euro an einem Stand im Rahmen dieser Schau vorzustellen, nahm der Gemeinderat nicht an. Die Summe erschien den Räten zu hoch, außerdem seien die Bürger bereits durch die Presse und die gemeindlichen Mitteilungsblätter über das Konzept des gemeinsamen Kommunalunternehmens informiert worden, hieß es aus den Reihen des Gremiums.

Am Leader-Kooperationsprojekt "Kommunale innerörtliche Blühflächen" des Naturparks Altmühltal und der LAGs im Naturparkbereich möchte sich die Markgemeinde Wellheim hingegen beteiligen. Ziel sei es, so Bürgermeister Robert Husterer, innerorts bei gleichzeitiger langfristiger Reduzierung des Arbeitsaufwandes bunte Blühwiesen für Insekten zu schaffen. Vorgesehen ist ein durch EU-Fördermittel bezuschusster Theorie- und Praxiskurs für die Bauhofmitarbeiter. Dabei soll es vor allem um das Anlegen und die Pflege solcher innerörtlichen mehrjährigen Blühflächen gehen, für welche heimisches Saatgut verwendet wird. Des Weiteren ist geplant, durch begleitende intensive Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung für die zunehmende Bedrohung der Lebensräume der heimischen Tierwelt zu sensibilisieren. Die Kosten, die für die Gemeinden entstehen, betragen - basierend auf einer groben Kostenschätzung - maximal 10000 Euro brutto, wovon rund die Hälfte bezuschusst wird. Der Start des Projekts, also die ersten Schulungen, die Flächenauswahl und die Einsaat, sind für diesen Herbst vorgesehen. Alfons Bernecker (FWW) beantragte in diesem Zusammenhang die notwendige Bewertung und Zertifizierung der Grünflächen durch einen Fachmann, was man in den Beschlussvorschlag mit aufnahm. Bürgermeister Robert Husterer (CSU), Wolfgang Löffler (SPD) und Reinhold Bauch (CSU) begrüßten ausdrücklich das Vorhaben, das letztendlich einstimmig befürwortet wurde. Es sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, so die Kommunalvertreter. Außerdem habe die überaus große Beteiligung der Wellheimer Bürgerinnen und Bürger am Volksbegehren "Rettet die Bienen" gezeigt, dass die Bevölkerung an derartigen Projekten interessiert ist. "Da fangen wir gleich bei den Grünflächen vor dem Rathaus an", warf Bauch ein. Theresia Asbach-Beringer (FWW) warnte davor, durch die Euphorie-Welle die Kosten aus dem Blick zu verlieren: "10000 Euro sind eine Stange Geld, muss eine solche Maßnahme wirklich so teuer sein?" Bürgermeister Husterer beschwichtigte: Es seien ja Maximalbeträge angegeben worden und die heimischen Saaten hätten schließlich ihren Preis.

Theresia Asbach-Beringer