Weichenried
Welche Schatten?

3-D-Gutachten bringt keine Erkenntnisse

16.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr

Weichenried (bdh) Um herauszufinden, ob die Änderung der Bauvorschriften im Gebiet Pörnbacher Straße in Weichenried für die bereits dort wohnenden Bürger Nachteile beim Schattenwurf mit sich bringen, ist dem Hohenwarter Marktgemeinderat offenbar kein Aufwand zu groß: Bei einem darauf spezialisierten Büro hatte er ein dreidimensionales Gutachten in Auftrag gegeben. Das wurde am Montagabend präsentiert, brachte aber kaum Erkenntnisse: Der Maßstab war einfach zu klein, um einzelne Schattenlängen unterscheiden zu können.

Nun soll es nachgebessert und präzisiert werden.

Der Hintergrund des Ganzen: Künftig sollen nach dem Willen der Räte im Baugebiet Pörnbacher Straße auch Häuser mit zwei Vollgeschossen erlaubt sein - bisher lag die Höchstgrenze bei einem ausgebauten Dachgeschoss. Der Bauausschuss hat sich die Sache bereits angeschaut und mit den Anliegern gesprochen. Auch wenn die Gebäude insgesamt kaum höher werden als bisher, könnte es wegen der massiveren Bauweise in der oberen Gebäudehälfte mehr Schatten geben, befürchteten sie.

Also nahm Bürgermeister Manfred Russer Kontakt mit dem Büro für 3-D-Dienstleistungen auf, das dann auch fein säuberlich die Höhenangaben aus dem Bebauungsplan digitalisierte und sechsmal zwei Schattenberechnungen erstellte: für den Sonnenstand am 21. März, 21. September und 21. Dezember, jeweils um 14.30 Uhr und 16.30 Uhr, jeweils für die alten und die neuen Vorgaben des Bebauungsplans. Das hatten die Ingenieure grafisch aufbereitet. Den Gemeinderäten zeigten sie nun in Gegenüberstellungen 3-D-Modelle mit Schattenwürfen für alte und neue Vorgaben. Dass sie dabei jeweils das gesamte Baugebiet abbildeten, die Schatten der Häuser also generell ziemlich klein waren, erhöhte die Erkennbarkeit nicht. "Sind das schon zwei unterschiedliche Bilder", fragte Gemeinderat Martin Lutz, als er auch mit zusammengekniffenen Augen keinen Unterschied erkannte. Er war nicht der einzige.

Angaben zu Schattenlängen in Metern hatten die Ingenieure nicht dabei. Sie versprachen aber, das nachzuliefern. Außerdem wollen sie auch Berechnungen für Sonnenstände um 9 und 12 Uhr anstellen. Sobald die Ergebnisse da sind, sollen sie auch den Bürgern zugänglich gemacht werden.