Neuburg
"Weiterleben ohne Dich..."

Nach dem Tod des Kindes: Familiennachsorge Elisa bietet ab Februar wieder eine Gruppe für trauernde Eltern an

07.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:54 Uhr
Die 15-jährige Pauline (Foto), der zehnjährige Richard und die sechsjährige Lenni sind an Leukämie erkrankt und müssen sich mit dem Tod auseinandersetzen: Der Film "Seelenvögel", der zum Auftakt einer Trauergruppe für verwaiste Eltern gezeigt werden soll, porträtiert drei starke junge Menschen mit ihren Plänen, Hoffnungen, Niederlagen und Erfolgen. −Foto: Riedelsheimer/Arne Höhne

Neuburg (DK) "Die Trauer hört niemals auf, sie wird ein Teil unseres Lebens. Sie verändert sich und wir ändern uns mit ihr." Der erste Geburtstag, das erste Weihnachtsfest, der erste Todestag - die ersten Male ohne das geliebte Kind sind für verwaiste Eltern kaum auszuhalten. Möglicherweise tut der Austausch mit anderen Betroffenen gut und hilft: Der Nachsorgeverein Elisa, der in der ganzen Region 10 engagiert ist, bietet dazu ab Februar wieder eine Trauergruppe für Eltern an, die ihr Kind verloren haben.

Der Schmerz sitzt tief und Gefühle wie Wut, Verzweiflung, Schuld oder Angst treffen einen ohne Vorwarnung. Und irgendwann sollte man wieder funktionieren - weitermachen wie bisher? Dies ist nahezu unmöglich. Nichts ist wie es vorher war, denn das verstorbene Kind hinterlässt eine große Lücke. Und dennoch bleibt die Zeit nicht stehen, die Erde dreht sich weiter. Es wird Tag, es wird Nacht, es wird Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Wie können Eltern, die ihr Kind verloren haben weiterleben? Hierfür gibt es aber keine Anleitung, es gibt nicht "die" Lösung. Manchen helfen Bilder oder Rituale, anderen hilft das Reden und wieder andere versuchen es mit sich selbst auszumachen. Und manche besuchen Trauergruppen, ihnen tut der Austausch mit anderen gut.

Elisa lädt zu der Gruppe "Weiterleben ohne Dich" ein. "Es geht nicht ums Vergessen, sondern darum das verstorbene Kind gut in dieses neue, andere Leben zu integrieren", sagt Nadine Kotzur, die als betroffene Mutter gemeinsam mit Simone Haftel, systemische Beraterin und langjährig erfahrene Sozialpädagogin, die Gruppe anleitet. An acht themenzentrierten Abenden haben Eltern - einer oder beide gemeinsam - die Möglichkeit, sich mit anderen betroffenen auszutauschen, sich gegenseitig zu stützen und einander Mut zu machen. Weil die Trauer niemals aufhört und das Schicksal über den Verlust des eigenen Kindes, egal in welchem Alter und auf welche Art und Weise, verbindet, gibt es keine zeitliche Einschränkung über das Zurückliegen des Verlustes oder das Alter des Kindes.

Als Auftakt- und Kennenlernangebot findet am Montag, 21. Januar, ein Kinoabend im Kinopalast Neuburg statt. Gezeigt wird der Film "Seelenvögel" von Thomas Riedelsheimer, der drei Familien mit an Leukämie erkrankten Kindern begleitet hat. "Nicht die Krankheit steht im Vordergrund, sondern die Suche nach der Kraft und Energie des Lebens", beschreibt der Klappentext den Film. Vor und nach der Vorstellung besteht die Möglichkeit zum Austausch.

Die Termine: 11., 25. Februar, 11. und 25. März, 8. und 29. April, 20. Mai, 3. Juni, jeweils 18.30 bis 21.30 Uhr (Änderungen vorbehalten) in den Räumen der Elisa-Familiennachsorge, Bahnhofstraße 103b, in Neuburg.
Anmeldeschluss: Montag, 28. Januar, Telefon (08431) 647472.