Hohenwart - Der Wechsel im Vorsitz ist beim Wasserzweckverband Paartalgruppe reibungslos über die Bühne gegangen.
Manfred Russer (CSU), Hohenwarter Ex-Bürgermeister und seit 2002 Vorsitzender des Zweckverbands, schlug seinen Nachfolger im Hohenwarter Rathaus, Jürgen Haindl (FW), als neuen Zweckverbandschef vor, und der wurde von den Delegierten aus vier Gemeinden dann auch einstimmig gewählt.
Noch einmal saß Russer, der als Bürgermeister ja am 1. Mai in Ruhestand getreten war, am Kopfende der Hohenwarter Schulaula, in der die konstituierende Sitzung des Zweckverbands stattfand. "Ich habe die Ehre, heute in meiner letzten Amtsfunktion diese Sitzung zu leiten", sagte er. Da vor ihm allerdings mehr neue Mitglieder der Zweckverbandsversammlung saßen als erfahrene (nur 7 der 21 Verbandsräte waren zuvor schon mit dabei gewesen), beließ es Russer nicht bei den nötigen Formalitäten, sondern blickte ein wenig auf die Geschichte und die Bedeutung des Wasserzweckverbands zurück (siehe auch Kasten). Dass seine Verbindung zu dem Zweckverband, den er 2008 vom Wolfshofer Wasserwerk ins Hohenwarter Rathaus geholt hatte, noch eine ganz enge ist, zeigte sich auch darin, dass Russer, wie er erzählte, die Sitzungsladung zumindest zu den Hohenwarter Vertretern der Versammlung persönlich ausgetragen hatte.
Im Gegensatz zu Russer auch weiterhin mit dabei beim Wasserzweckverband Paartalgruppe ist der Hohenwarter Josef Rimbeck. Er ist seit 1996 Verbandsrat und damit dienstältestes Mitglied. Im Hohenwarter Marktgemeinderat sitzt Rimbeck zwar nicht, doch das ist beim Zweckverband nicht von Bedeutung - in der Versammlung sind mehrere Mitglieder, die nicht auch Gemeinderäte sind. Sie wurden nun vereidigt; diejenigen, die auch im Gemeinderat aktiv sind, hatten diesen Amtseid ja schon bei der konstituierenden Sitzung ihres jeweiligen kommunalen Gremiums abgelegt.
"Wasser ist Leben", sagte Manfred Russer, es sei das wichtigste Lebensmittel des Menschen. Die Sicherstellung der Wasserversorgung habe also eine immense Bedeutung. "Aus gutem Grund", meinte Russer, "ist die Wasserversorgung in kommunaler Hand. " Und die Instandhaltung der Anlagen bedürfe großer Aufmerksamkeit, sagte Russer, der den Verbandsräten auch ankündigte, dass sie sich wohl demnächst mit dem Thema Verbesserungsbeiträge - über die sich die Bürger ja nur sehr selten freuen - befassen dürfen werden.
Zusammen mit Felix Kluck und Florian Schröder - die beiden sind nicht nur die Geschäftsleiter der Hohenwarter Marktverwaltung, sondern als solche auch für den Wasserzweckverband Paartalgruppe mit zuständig - bildete Russer dann einen Wahlausschuss. Als seinen Nachfolger schlug er den neuen Waidhofener Bürgermeister Jürgen Haindl vor. In geheimer Wahl bekam Haindl 20 Stimmen von den 21 Delegierten aus Hohenwart, Waidhofen, Aresing und Gerolsbach, ein Stimmzettel blieb leer. Bei der Wahl des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden nominierte Haindl den neuen Waidhofener Bürgermeister Josef Fuchs. Auch der bekam 20 von 21 Stimmen, bei einer Enthaltung.
Er denke, "dass es sehr sehr große Fußstapfen sind", in die er als Verbandschef trete, sagte Jürgen Haindl. Seitdem der Geschäftsführer des Wasserzweckverbands im vergangenen Jahr in den Krankenstand getreten sei, habe Russer dessen Arbeit miterledigt und "die ganze Bürokratie gestemmt" - dafür gab es Sonderapplaus von den Verbandsräten. Seit 1963 liefere der Zweckverband beste Wasserqualität, "diese Qualität gilt es zu halten, das muss unser Ziel sein", sagte Haindl und verriet: "Daheim, meine Familie, wir trinken nur Wasser aus dem Wasserhahn. " Damit auch Ruheständler Russer künftig das erfrischende Getränk von der Paartalgruppe genießen kann, überreichte ihm Felix Kluck als Abschiedsgeschenk einen Wasseraufsprudler.
Schließlich bestimmte die Zweckverbandsversammlung noch einen Rechnungsprüfungsausschuss, der den Vorsitzenden und der Verwaltung auf die Finger schaut. Diesem Gremium gehören Josef Rimbeck, Martin Reitberger (beide Hohenwart), Manuela Brettmeister (Waidhofen) und Roland Gaßner (Aresing) an. Den Vorsitz übernehmen Gaßner und Rimbeck.
Schließlich wandte sich Russer noch einmal an die Versammlung: "Sie vertreten jeder Ihre eigene Gemeinde, das ist klar. Aber sehen Sie den Wasserzweckverband als Einheit", appellierte er. Das sei nötig, denn der Erhalt und die Erweiterung des Leitungsnetzes, "das ist eine Mammutaufgabe".
SZ
Sie sorgen für gutes Wasser: Die technischen Mitarbeiter (v. l.) Alois Hartl, Julian Fitz, Martin Krimmer und (3. v. r.) Andreas Stegmeir, die Verbandsvorsitzenden (v. r.) Jürgen Haindl und Josef Fuchs sowie der Ex-Chef Manfred Russer (4. v. l.) -Foto: Foto: Hofmann
