Wolfsburg (DK
Weiter mit Martin Winterkorn

VW-Chef soll Europas größten Autohersteller bis Ende 2018 leiten

02.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Wolfsburg (DK) Nach seinem Sieg im Machtkampf an der VW-Spitze steht Martin Winterkorn (Foto) vor einer weiteren Amtszeit als Chef des größten europäischen Autokonzerns. Das Aufsichtsratspräsidium sprach sich für eine Vertragsverlängerung mit dem 68 Jahre alten Manager bis Ende 2018 aus, wie VW gestern in Wolfsburg mitteilte.

„Martin Winterkorn ist der richtige Mann an der Spitze von Volkswagen, gerade auch im Hinblick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre“, betonte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der für das Land im VW-Aufsichtsrat sitzt. Der derzeitige VW-Aufsichtsratschef Berthold Huber und Betriebsratschef Bernd Osterloh sprachen jeweils von einem „Erfolgsweg“, den VW unter Winterkorns Führung beschritten habe.

Nach einer Empfehlung des Präsidiums gilt die Zustimmung des Kontrollgremiums als so gut wie sicher. Der innerste Führungszirkel habe sich einstimmig für ein entsprechendes Angebot an Winterkorn ausgesprochen, hieß es. Über seinen Ende 2016 auslaufenden Vertrag hinaus wäre der VW-Chef damit noch zwei weitere Jahre im Amt. Dies bedeutet auch, dass die Debatte um Winterkorns Nachfolge an der VW-Spitze zunächst auf Eis liegt. Als Kandidaten für die VW-Spitze waren unter anderem die Markenchefs Rupert Stadler (Audi), Matthias Müller (Porsche) und Herbert Diess (Volkswagen Pkw) gehandelt worden.

Winterkorn war im Frühjahr beim einstigen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch in Ungnade gefallen. „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn“, war der damalige Aufsichtsratsvorsitzende im April vom „Spiegel“ zitiert worden. Insidern zufolge soll Piëch Winterkorns Ablösung betrieben haben. Doch der entschied den Machtkampf für sich, Piëch und seine Frau Ursula legten daraufhin sämtliche Aufsichtsratsmandate im Konzern nieder. Winterkorn nahm anschließend einen groß angelegten Konzernumbau in Angriff.

VW-Aufsichtsrat Weil rechnet auch mit einer raschen Entscheidung über die Nachfolge an der Spitze des Kontrollgremiums. Diese Position hat zurzeit der frühere IG-Metall-Chef und Aufsichtsratsvize Huber inne. „Diese Frage wird sicher bald beantwortet werden“, so Weil. „Ich gehe davon aus, dass dies noch in diesem Jahr sein wird.“ Foto: Wolf/dpa Seite 2 und 7