Weißfisch lässt Wasserqualität sinken

27.11.2006 | Stand 03.12.2020, 7:18 Uhr

Hilpoltstein/Ramsberg (HK) Zahlreiche Maßnahmen sind bis zur kommenden S aison rings um die fränkischen Seen geplant. Sie wurden beim jüngsten Seengespräch in Ramsberg vorgestellt. Der Weißenburg Landrat Georg Rosenbauer, gleichzeitig Vorsitzender des Zweckverbandes Brombachsee, lädt jedes Jahr zu einem informativen Treffen mit Behördenvertretern, Rettungsorganisationen und Sportvereinen im Fränkischen Seenland ein.

Eingangs informierte Thomas Liepold, Abteilungsleiter im Wasserwirtschaftsamt (WWA) Ansbach, über geplanten Maßnahmen am Igelsbachsee. Dort wird derzeit das Wasser abgesenkt, um die Wurzelstöcke auf dem Grund zu entfernen. Sie sollen ausgebaggert werden. Der starke Weißfischbestand sei der Grund für die Arbeiten , erläuterte WWA-Chef Arndt Bock. Inzwischen habe man festgestellt, dass die Population die Wasserqualität beeinträchtige, weshalb in großem Stil abgefischt werden soll.

In den Sommermonaten halten sich die Fische in einer Tiefe von etwas fünf Metern auf, so Bock. In diesem Bereich sind im Igelsbachsee und im Kleinen Brombachsee aber schon Baumreste, die ein Schleppnetzangeln nicht zulassen. Die Erkenntnisse am Igelsbachsee werde man nach Bocks Worten später auch am Kleinen Brombachsee anwenden.

Die Absenkgrenze im Großen Brombachsee bleibt bei 407,5 Metern. Das sagte Liepold auf eine Frage von Peter Hertlein. Der Präsident des Yachtclubs Noris wollte die geplante Einstautiefe im See wissen. Liepold erklärte, wegen der feuchten Keller im Umkreis des Sees könne man nicht höher gehen. Neben der Dammkronenerneuerung wird in Absberg ein neuer Betriebsweg errichtet, blickte Liepold voraus. Abgeschlossen ist die Instandsetzung des Rundwegs zwischen Enderndorf und Heiligenblut. Der Zweckverband Brombachsee baut den Kiosk am Igelsbachsee aus. Der gesamte Platz am Damm wird mit einem künstlichen Wasserlauf neu gestaltet, die dortigen 70 Parkplätze werden aufgelöst, informierte Geschäftsführer Stefan Hentschl. Ersatz wurde mit dem neuen, 400 Plätze umfassenden Parkplatz oberhalb von Enderndorf bereits geschaffen.

Nach der Wassersportsaison 2007 soll an der jetzigen Schiffsanlegestelle, die nach Westen verlegt wird, eine Seebühne entstehen, wobei Verkehrsbehinderungen während der Baumaßnahme in Enderndorf zu erwarten sind.

Zu Unklarheiten kam es am Ende der Sitzung: Hans Dommel von der Abteilung Wasserrecht des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen erklärte, dass die Begrenzung von Elektromotoren auf eine Stärke von höchstens vier Kilowatt aufgehoben wird. Mehrere Segler hätten diesen Antrag gestellt.

Der Revierverteter des Bayerischen Seglerverbandes, Manfred Fritsche, hinterfragte allerdings diese Aussage. Bislang habe die Motorleistung auch der größten Segelboote im Falle einer Flaute ausgereicht. Er vermutete vielmehr, der Antrag sei von Besitzern schneller Elektromotorboote gekommen. Dies konnte Dommel jedoch nicht bestätigen.