Weise Vorausschau, Engagement und Teamarbeit

01.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:42 Uhr

Zum Artikel "Lieber euphorisch als platt" (PK vom, 25. Juli):

Als Vater von drei der Musik durchaus zugewandten Töchtern habe ich die Vorbereitungen zu dem Musical "Der kleine Horrorladen" hautnah miterleben dürfen. Das Ergebnis hat sicherlich alle Mühen vergessen gemacht, die Aufführungen waren grandios, alle Beteiligten sind noch einmal über sich hinaus gewachsen. Wer die Vorstellungen besucht hat, wurde nicht nur mit einer nahezu profihaften Bühnenshow belohnt, sondern wurde gleichzeitig Teil eines Gemeinschaftsprojektes, dessen Beteiligte hier noch einmal genannt und gewürdigt werden sollen.

Als erstes sind die Schüler aller vier beteiligten Schulen zu nennen, die in einer gut organisierten Arbeitsteilung die Aufgaben unter sich aufgeteilt haben. Bereits der künstlerische Teil hat von allen Mitwirkenden einiges abverlangt, allerdings sind auch "hinter den Kulissen" Aufgaben angefallen, die die verantwortlichen Schüler über Monate hinweg, teilweise im wahrsten Sinne des Wortes Tag und Nacht, in Atem gehalten haben: von der Gestaltung des Programmheftes, Einrichtung und Betreiben der Website, Ticketverkauf, Youtube-Kanal, Sponsoring, bis hin zum Übersetzen der Song-Texte. Hier wurde den Schülern - wie Gesamtleiter Julian Oswald richtig anmerkt - "nichts hinterhergetragen". Die "Stagies", also die Bühnenarbeiter sowie die Tontechniker waren in der Regel als erste bei den Proben anwesend und sind als letzte gegangen. Selbst die jüngsten Schüler und Schülerinnen haben mit angepackt und Requisiten unermüdlich durch das Schulgebäude getragen.

Überhaupt: die Proben waren nicht gerade als "Spaziergang" angelegt. "Platt" waren die Schüler daher schon. Besonders in der letzten Phase der Vorbereitungen wurden ganze Wochenenden (inclusive Pfingstferien) mit der gesamten Mannschaft geprobt. Ach ja, und Klausuren gab es ja nebenher auch noch.

Im künstlerischen Teil wurden alle musischen Kräfte des Schyren-Gymnasiums gebündelt: die Bigband und Schüler der Realschul-Bigband (Julian Oswald), Teile des Schulorchesters (Christiane Sauer), der Schulchor (Stefan Daubner) sowie eine große Anzahl von Solisten aus den Reihen der Schülerschaft. (Einzelne Namen zu nennen verbietet sich hier: ihr wart alle miteinander spektakulär und habt den Zuschauern große Freude bereitet. Sensationell!). Schließlich: Ruth Knoll, die für die Regie verantwortlich zeichnet.

In der Rubrik "künstlerischer Bereich" sollten auch die georgischen Kunststudenten nicht unerwähnt bleiben, die in kreativem Einsatz die Bühnenbilder hergestellt haben. Den Kontakt zu den Künstlern haben wir Claus Hipp zu verdanken.

Zu den Künstlern zählt auch der Hausmeister des Schyren-Gymnasiums, Herr Stöger, der das überdimensionale Zahnarztbesteck sowie das Podest für "Audrey II" angefertigt hat. Weiterhin Dank gebührt den zahlreichen Sponsoren - Firmen und Privatpersonen - die das Projekt auch finanziell abgesichert haben sowie der Schulverwaltung des Schyren-Gymnasiums, die sich unter anderem um die Lizenz für die Aufführungsrechte gekümmert hat. Zum guten Schluss sollten wir aber auch eines nicht vergessen: der Grundstein für den Erfolg des Musicals wurde bereits viele Jahre zuvor durch eine engagierte Fachschaft im Bereich Musik gelegt. Die Tatsache, dass heute auf eine Vielzahl talentierter Jungmusiker zurückgegriffen werden kann, haben wir all den Lehrern zu verdanken, die sich über Jahre hinweg weit über das normale Maß hinaus - meist bescheiden im Hintergrund - für die musikalische Weiterbildung der Kinder engagieren.

Die Einrichtung einer "Streicherklasse" unter der Leitung von Christiane Sauer und der Betreuung durch Marie-Therese Daubner und Svetlana Gilman, das Schulorchester (Christiane Sauer), der Schulchor (Stefan Daubner) sowie der Unterstufen-Chor (Frau Jung) und die Bigband (Julian Oswald) bilden das Reservoir, aus dem die Gemeinschaft heute schöpfen kann. Und nicht nur zum Nutzen "in eigener Sache" (etwa Schulkonzerte), sondern auch zur musikalischen Bereicherung im gesamten Landkreis Pfaffenhofen (und wahrscheinlich darüber hinaus) bei karitativen und gesellschaftlichen Anlässen, in unseren Kirchengemeinden oder aktuell auf der Gartenschau.

Somit lässt sich der Erfolg des Projektes auf eine einfache Formel reduzieren: Weise Vorausschau, Engagement und Teamarbeit. Man kann Julian Oswald nur dazu beglückwünschen, Teil dieses großartigen Teams zu sein, in dem er sein Talent und seine Begabung voll entfalten kann.

Christian Apel

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