Weilach (SZ) Die Brücke in Weilach nimmt weiter Formen an: Gestern wurden die fünf Träger gesetzt, welche die beiden Pfeiler miteinander verbinden. Weil der Abstand zwischen ihnen vergrößert wurde, schafft das Bauamt Ingolstadt als Ausgleich für die erhöhten Abflusswerte des Flusses eine Retentionsfläche.
Diese wird laut Arne Schönbrodt, der für den Brückenbau zuständige Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt Ingolstadt, südlich der Ortschaft liegen. „Eine flussnahe Wiese wird sozusagen tiefer gelegt, damit sich im Falle eines Hochwassers die Weilach dort ausbreiten kann“, erklärt er. Das passiere also künftig schon, bevor eventuelle Wassermassen die Brücke überhaupt erreichten – Unterlieger wie Schrobenhausen müssten also keine steigenden Pegel durch die erhöhten Abflusswerte fürchten. „Es bleibt überall so, wie es ist“, betont Schönbrodt.
Dass der Abstand zwischen den Brückenpfeilern nun von sechs auf gut zehn Meter verbreitert wird, liegt auch an der direkt benachbarten Brücke für Fußgänger und Radfahrer. „Wir haben die Maße angepasst – sozusagen. Denn die Radwegbrücke war länger als die alte Flussquerung“, so Schönbrodt. Die alte Weilachbrücke sei ein Nadelöhr gewesen. Die Folgen konnte man beim Hochwasser Anfang Juni 2013 begutachten, erinnert er.
Um eine Verschlechterung der Situation für die Weilacher und auch die Unterlieger auszuschließen, hat das zuständige Wasserwirtschaftsamt in Ingolstadt im Zuge der Planungen eine hydraulische Berechnung gefordert. „Dabei ermittelte man, dass ein Retentionsraum mit 1500 Kubikmeter Fassungsvermögen erforderlich ist“, erklärt Dionys Schiebl, der sich in der Behörde um Wasserbau und Gewässerentwicklung kümmert. Schönbrodt bestätigt, dass die Zusammenarbeit mit Wasserwirtschafts- und dem Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen sowie der Gemeinde Gachenbach problemlos abgelaufen ist. Erst in der jüngsten Gemeinderatssitzung gab das Gremium grünes Licht für die Retentionsfläche. „Wir hoffen, die Brücke wird so schnell wie möglich fertig“, erklärt Rathauschef Alfred Lengler. „Die Bürger haben wir schon über Gebühr strapaziert.“
Schönbrodt kann das Gemeindeoberhaupt beruhigen. „Die Bauarbeiten liegen voll im Zeitplan.“ Er ist zuversichtlich, dass die Brücke vor der Winterpause wieder befahrbar ist. „Zumindest für den Winterdienst.“ Die fünf Träger – ein Fertigteil wiegt um die 23 Tonnen – bilden nun die Basis für die neue Fahrbahn, Ende der kommenden Woche soll bereits betoniert werden. „Wenn das Wetter mitspielt“, meint Bauleiter Christian Tanzer. „Dann geht es nach der Winterpause vielleicht schon im März weiter.“ Im Frühsommer soll die Brücke fertig sein.