Unterhausen
"Weil’s eine Mordsgaudi ist"

Unterhausener Jugendfeuerwehr gibt es seit 25 Jahren – Viele bleiben der Wehr erhalten

15.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:54 Uhr

Übung vor Publikum: Gekonnt und zügig arbeitete die Jugendfeuerwehr Unterhausen ihre Aufgabe „Brand in einem Nebengebäude“ ab - Fotos: Hammerl

Unterhausen (DK) Als zweite Freiwillige Feuerwehr im Landkreis gründete die FF Unterhausen eine Jugendfeuerwehr. Das war vor 25 Jahren – Grund genug für ein mehrtägiges Fest mit großem Kabarettabend sowie Festgottesdienst, Festakt und Spielenachmittag am Sonntag.

Ein voller Erfolg war der Auftakt am Samstagabend im ausverkauften Festzelt mit der Altneihauser Feierwehrkapelln, die ein Kabarettprogramm, durchgängig gereimt mit viel Musik, mitgebracht hatte, das bestens angekommen war.

„Sie machen alles fast so wie die großen Feuerwehrler, lernen verschiedene Brandarten und Löschmittel kennen, erlernen technische Hilfeleistung und Sport und Spiel gehören auch dazu“, stellte Robert Habermayr, Vorsitzender der Feuerwehr Unterhausen, die Jugendfeuerwehr am Sonntagvormittag vor. Eine Kostprobe ihres Könnens gaben die Nachwuchs-Floriansjünger dann am Nachmittag. „Brand in einem Nebengebäude, keine Menschen oder Tiere in Gefahr“, lautete die Aufgabe von Jugendwart Simon Ettinger an seine achtköpfige Mannschaft, die derzeit aus drei Mädels und fünf Burschen zwischen 13 und 17 Jahren besteht. Unaufgeregt, aber flott baute die Jugendfeuerwehr ein Hydroschild in der Hofmitte auf und ein Löschtrupp war ebenfalls schnell im Einsatz. Die Zuschauer rückten daraufhin immer näher, um ein wenig vom kühlenden Nass abzubekommen.

Mit elf Jugendlichen hatte der erste Jugendwart und Initiator der Jugendfeuerwehr Unterhausen, Leonhard Fahnenschreiber, im Jahr 1988 begonnen. Seitdem haben 114 Jugendliche die Ausbildung durchlaufen, mehr als die Hälfte von ihnen ist heute unter den 50 Aktiven der Unterhausener Wehr zu finden, wie Kommandant Anton Stemmer mitteilte. Eine bemerkenswert hohe Zahl an Aktiven für ein nur knapp 700 Einwohner großes Dorf, was Habermayr auf die gute Jugendarbeit zurückführt. Lob gab es dafür von Kreisbrandrat Erwin Pfleger, der auch auf die wichtige Rolle des Elternhauses hinwies, wenn es darum gehe, Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern. Auch Bürgermeister Fridolin Gößl meinte, es sei angesichts des großen Freizeitangebotes heutzutage nicht mehr selbstverständlich, Jugendliche für die Feuerwehr zu gewinnen.

Der Nachwuchs selbst sieht das pragmatisch. Anja Habermayr lächelte vielsagend und antwortete auf die Frage, warum sie dabei sei: „Wenn der Papa schon der Vorstand ist.“ Auf die Tradition beruft sich auch Fabian Girstmair, es stecke einfach drin in der Familie. „Weil’s eine Mordsgaudi ist“, ergänzte der Jüngste im Team, Max Steinherr. Die drei gehören zu insgesamt 478 aktiven Jugendfeuerwehrlern, die in 45 Jugendfeuerwehren des Landkreises organisiert sind. „Die Jugendfeuerwehr ist seit ihrer Gründung fester Bestandteil des Gemeinde- und Vereinslebens“, lobte Kommandant Stemmer.

Zudem sind die Nachwuchskräfte auf zahlreichen Jugendfeuerwehrtagen vertreten und beweisen ihr Können regelmäßig, wenn sie das bayerische und deutsche Jugendfeuerwehrabzeichen ablegen. Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums richtet die FF Unterhausen am kommenden Wochenende den Kreisjugendfeuerwehrtag aus.