Vohburg
Weil Kirche gut tut

Die Jesuskirche in Vohburg bekam den Segen - wegen der Corona-Krise verspätet

02.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:12 Uhr
Johann Bauer
  −Foto: Bauer

Vohburg - Es hätte im März ein großartiges Fest werden sollen: die Weihe der evangelischen Jesuskirche in Vohburg.

 

Dann kam Corona. Alles musste abgesagt werden.

Nun hat am vergangenen Freitag, rechtzeitig vor Pfingsten, der Regionalbischof von Regensburg, Oberkirchenrat Klaus Stiegler, der Kirche den Segen erteilt - der Lage entsprechend nur in kleinem Kreise und bewusst ohne Öffentlichkeit. Damit ist die Kirche "geistlich in Betrieb genommen". Die Einsegnung markiert den Zeitpunkt, von dem an reguläre, regelmäßige Gottesdienste in dieser Kirche gefeiert werden können. Freilich soll einmal eine große, offizielle Einweihungsfeier folgen, wenn die Pandemie soweit überstanden ist, dass die gesamte Öffentlichkeit auch wieder teilnehmen darf.

Zu Beginn begrüßte Prädikant und Kirchenvorsteher Steffen Lutz die zwei Handvoll Gäste, darunter Bürgermeister Martin Schmid und den katholischen Pfarrer Thomas Zinecker.

 

Der Gottesdienst stand vor dem Hintergrund des Pfingstfestes. So bat denn auch Bischof Stiegler Gott zur Weihe: "Lass den Heiligen Geist in diesem Bauwerk wohnen! " Jede Segnung, so der Bischof, sei auch ein kleines Pfingstfest, "das feste Vertrauen, dass Gottes Geist hier ist". Das Wirken des Heiligen Geistes entfaltete Stiegler anhand der Eigenschaften Kraft, Liebe und Besonnenheit. Mit Kraft verband er das Durchhaltevermögen beim Bau der Kirche, trotz mancher Rückschläge. Im Zentrum sieht er die Liebe zu Gott, die alles übersteigt. Diese kann es nur geben, wo auch die Liebe zu den Menschen sichtbar und spürbar wird. Wo beides stimmig ist, wird auch der Gläubige sagen: "Kirche tut gut. " Zur Besonnenheit zählte Stiegler die Klärung von Details über zehn Jahre hinweg, die vielen Entscheidungen, die getroffen werden mussten und die Zusammenarbeit so vieler Beteiligter: Pfarrer, Kirchenvorstand, Stadtrat, Architekt, Handwerker und vieler Menschen mehr. Ihnen allen sprach der Bischof auch ein herzliches Dankeschön aus.

Pfingsten, das ist Sendung. Damals waren es die Apostel, die sich auf den Weg machten. Auch heute noch machen sich Menschen auf den Weg im Vertrauen auf den Heiligen Geist und nehmen Jesus - die neue Kirche heißt Jesuskirche - als Programm mit. Pfingsten, das heißt aber auch, sich in Gottes Händen sicher gehalten zu wissen, zum Beispiel auch in Zeiten einer Corona-Krise ihm meine Sorgen anzuvertrauen. Stiegler beendete seine Predigt in Anlehnung an den alten Pfingsthymnus "Veni, creator spiritus" mit der Bitte: "Komm du Geist der Wahrheit und kehre bei uns ein".

Die Segnung endete mit Grußworten von Bürgermeister Schmid, Pfarrer Zinecker und dem evangelischen Pfarrer Reinhard Wemhöner, bis Ende April für Vohburg zuständig, in dessen Hauptverantwortung der Bau lag. Schmid erwähnte die Unterstützung in Höhe von 200000 Euro durch die Stadt Vohburg für einen herrlichen Bau mit Kirche und Gemeindezentrum. Er stellte auch noch einen Zuschuss für den Glockenturm in Aussicht. Pfarrer Zinecker verwies auf die Ökumene ("Die evangelische Kirchengemeinde hatte während der Bauzeit die Kirche St. Anton nutzen können") und überreichte im ökumenischen Gedanken ein Kuvert mit 1000 Euro als Spende.

DK

 

Johann Bauer