Weihnachtsmusik auf hohem Niveau

Hochkarätiges Landkreiskonzert in Röttenbach - Spenden unterstützen viele Hilfsprojekte

09.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:48 Uhr
Johann Schrenk
Das Hilpoltsteiner Ensemble "Dreiklang" mit Doris Völkl, Stefanie Neuretter und Sabine Matheisl (von links) eröffnen das weihnachtliche Landkreiskonzert in der Röttenbacher Kirche. Unterstützt werden sie von Andreas Brauner auf der Gitarre. −Foto: Schrenk

Röttenbach - Dem Publikum in der Katholischen Pfarrkirche Mariä Königin ist ein Weihnachtskonzert mit hohem Niveau geboten worden.

Durch den Abend des Landkreiskonzertes führte auf souveräne Weise Reinhard Weber vom Gymnasium Hilpoltstein. Von Landrat Herbert Eckstein wurde der Moderator für seine Zusammenstellung des Programms gelobt, bei der "er sich von Niemandem reinreden lässt". Die Begrüßung übernahm als "Hausherr" der neue Kaplan Kilian Schmidt, der den Abend als Beitrag zur Entschleunigung in einer von Hektik geprägten Vorweihnachtszeit verstand.

Das Musikprogramm gestaltete zunächst das Hilpoltsteiner Ensemble "Dreiklang" mit den Gesangskünstlern Sabine Matheisl, Realschullehrerin in Roth, Stefanie Neuretter, Realschullehrerin in Weißenburg, und Doris Völkl, Yoga-Lehrerin in Hilpoltstein. Ihr einleitendes Stück zur Weihnachstgeschichte vermochte das Publikum wegen der verständlichen Vortragsweise gut auf die Adventszeit und die damit verbundene Freude auf die Ankunft Jesu einstimmen. In einem zweiten Part traten sie gemeinsam mit dem Gitarristen und Gitarrenlehrer Andreas Brauner auf und interpretierten auf beeindruckende Weise "Fields of Gold" von Sting und "Love like this" von Lauren Daigle.

Als "engelsgleich" kündigte Reinhard Weber die Harfinistin Theresia Haußner aus Hilpoltstein an. Ihre sinnliche Art des Harfenspiels wurde diesem Bild mehr als gerecht. Mit viel Gefühl und zugleich hoher Virtuosität entführte Therese Haußner die Konzertbesucher in eine Sphäre der Kontemplation und des ungetrübten Empfindens kunstvoll vorgetragener Musik. Das Publikum dankte dafür mit einem langanhaltenden Applaus.

Aus dem ehemaligen "Spalter Liederkranz" hatte sich vor knapp zehn Jahren das Ensemble "Voicepack" entwickelt. In Röttenbach trat das Vokalensemble mit sechzehn Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Pius Amberger auf, ein aus Ellingen stammender Chorleiter, der seine musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen erhielt. Die elf Frauen und fünf Männer trugen gefühlvoll drei historische Weihnachstlieder vor, darunter "Unser lieben Frauen Traum" des Oberpfälzer Komponisten Max Reger (1873-1926). In einem zweiten Auftritt präsentierte Voicepack "An Advent Gospel" von Lloyd Larson und "Alleluja" von Douglas Brenchley.

Als musikalischen Höhepunkt des Abends empfanden viele den Auftritt der beiden Röttenbacher Flötenkünstler Cristina Bojin und Sebastian Fratila mit dem rumänischen Pianisten Octavian Renea. Gemeinsam mit den Musikern begab man sich auf die Spuren von Antonio Vivaldi. Gespielt wurden drei Sätze aus dem Konzert C-Dur Op. 47/2 für zwei Querflöten und Klavier. Ihren Auftritt beschlossen die drei Musiker mit dem altbayerischen Stück "Aba heidschi bumbeidschi" und "Es wird scho glei dumpa" aus Südtirol. Reinhard Weber dazu in seiner Ankündigung: "Heute Abend hören Sie von Künstlern mit italienischen Wurzeln und aus Rumänien bayerische und Tiroler Musik, vorgetragen im südlichen Franken".

Ein weiteres Highlight war der musikalische Vortrag des aus Roth stammenden Organisten Michael Dorn, Absolvent der Musikhochschule in München. Moderator Weber empfand es als besondere Ehre, dass der weithin anerkannte Musiker sich angeboten hatte, auf der "bescheidenen Röttenbacher Orgel" aufzuspielen. Das Publikum dankte es Michael Dorn ebenfalls mit einem langanhaltenden Applaus.

Zwischen den Musikblöcken trugen die beiden ehemaligen Deutschlehrer Ute Sothmann und Gerhard Meyer besinnliche und heitere Weihnachtsgeschichten vor.

In seinem Schlusswort ging Landrat Herbert Eckstein, der die Künstler nochmals gemeinsam auf die Bühne bat, auch auf die Verwendung der Spenden ein, die an diesem Abend - statt eines Eintritts - zusammenkommen würden. Man beabsichtige, mit dem Geld bereits begonnene Hilfsprojekte weiterhin zu unterstützen, darunter in Burkina Faso, Afghanistan und Syrien. Auch wolle man Projekte in der Region fördern wie die zahlreichen Tafeln im Landkreis.

Eckstein dankte allen Mitwirkenden und Helfern, wobei er doch hoffe, dass bei allem Kommerz, der die Adventszeit inzwischen präge, mit diesem Weihnachtskonzert des Landkreises die Gelegenheit zum Nachdenken über den Sinn des Weihnachtsfestes geboten wurde. Ausdrücklich sprach er in diesem Zusammenhang die in diesem Sinne gelungene Textauswahl der beiden Vortragenden an.

Johann Schrenk