Pfaffenhofen
Weihnachtlicher Jazz mit Schlittenfahrt

Konzert der Gegensätze bei den dritten Memo-Sternstunden in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche

15.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

 

Pfaffenhofen (PK) Ein buntes, musikalisches Kaleidoskop hat das Peter-Wittrich-Xtett den Zuhörern im Rahmen der Memo-Sternstunden in der Stadtpfarrkirche präsentiert: mit alpenländischen Weisen, Jazz, Kinderstimmen und Oboen-Soli.

Ein Adventskonzert der besonderen Art also, was nicht verblüfft, wenn man die bisherigen Konzerte der adventlichen „Memo-Sternstunden“ Revue passieren lässt. Die zeichnen sich allesamt aus durch überraschende Arrangements, die sich Peter Wittrich für sein gleichnamiges „Xtett“ einfallen lässt. Das ist beileibe kein Druckfehler, sondern soll verdeutlichen, dass die personelle Besetzung der Musikergruppe schwanken kann, immer dem Repertoire und den musikalischen Visionen angepasst. Genauso vielseitig sind auch die Musiker selbst: Allesamt Profis und allen Stilrichtungen gewachsen.

Musiker, deren Freude am Musizieren besonders dann zum Ausdruck kommt, wenn sie in zwei Sätzen von Händels „Concerto grosso“ Nr.3 in B nach jeweils klassischem Auftakt etliche Takte improvisieren: „Jazz meets classic“ ist da angesagt, und Wittrichs akzentuiertes Spiel auf dem Akkordeon in Verbindung mit Vibrafon, den Bläsersätzen und Kontrabass produziert originäre Klangbilder, wie sie anderswo kaum zu finden sind.

Wer da Probleme hat, einen musikalischen Bezug zum Advent herzustellen, muss zumindest die Virtuosität und das Zusammenspiel der einzelnen Musiker bewundern. Und wenn sich diesem Sextett mit Cvetomir Velkov noch ein früherer Solo-Oboist der Europäischen Philharmonie hinzugesellt, dann ist erst recht hochkarätiger Musikgenuss garantiert. Velkov erntete schon in früheren Konzerten der Memo-Reihe frenetischen Beifall des Auditoriums. Er spielt seine Oboe, die als ein schwierig zu spielendes Instrument gilt, mit einem laut Max Penger „wunderbaren Ton“.

Seinen dritten Advents-Auftritt absolvierte der Kinderchor der Joseph-Maria-Lutz-Schule unter der Leitung von Ruth Amon. „Das Licht einer Kerze“ lautete der Titel, das die Kinder zusammen mit den Musikern anstimmten, fröhlich und anrührend zugleich.

Vom bekannten Tobi Reiser-Ensemble auf dem Salzburger Adventsingen inspirieren ließ sich das Duo Wittrich/Penger und hatte ein paar Stücke mitgebracht, die Wittrich für seine Besetzung neu arrangierte.

Da ertönte dann Volksmusik in bester bayerischer Tradition mit Titeln wie „Grafenberg Boarischer“ oder „Frisch auf“, bevor Penger dem Schneemangel wenigstens dadurch Abhilfe schuf, indem er die Zuhörer mit dem Ohrwurm „Petersburger Schlittenfahrt“ von einer weißen Winterlandschaft träumen ließ. Die aber stellt sich vielleicht noch rechtzeitig ein, vor dem vierten und letzten Memo-Sternstundenkonzert am kommenden Sonntag.