Ingolstadt
Weihnachten im Schuhkarton

Im Schulzentrum Südwest schnüren Schüler Weihnachtspäckchen für Osteuropa

16.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:49 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Die Schüler des Apian-Gymnasiums, der Fronhofer-Realschule und der Mittelschule an der Maximilianstraße haben über 200 Päckchen geschnürt. Die Organisation Round Table 96 schickt die Gaben nach Osteuropa zu hilfsbedürftigen Kindern.

Ein bunter Ball, Süßigkeiten, Duschgel, Shampoo, eine Zahnbürste samt Pasta und ein kleiner rotglitzernder Geldbeutel. So oder ähnlich sehen die mehr als 200 großen und kleinen bunt verpackten Schuhkartons aus, die von den Schülern am Schulzentrum Südwest für Kinder und Jugendliche im Hinterland Rumäniens, Moldawiens und der Ukraine zusammengestellt wurden.

Die Religionslehrerin Marion Hetzer hat den Kontakt zu Round Table hergestellt. Die ist für den Weihnachtspäckchenkonvoi verantwortlich, den es schon seit 2001 gibt. Allein vergangenes Jahr wurden im Dezember 62 000 Päckchen nach Osteuropa verschickt. Round Table 96 ist eine Verbindung junger engagierter Männer. Erklärtes Ziel ist es, das gesellschaftliche Leben in Ingolstadt zu fördern und durch aktiven Service in Not befindlichen Menschen zu helfen. Verteilt werden die Geschenke an Kinder in Waisenhäusern, Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten und Schulen. „Die Idee dahinter ist, dass Kinder für Kinder Päckchen basteln, die kein Geschenk an Weihnachten bekommen“, erklärt Hetzer. „Uns war es wichtig, dass die Aktion nicht anonym abläuft. Wir bekommen nächstes Jahr eine CD mit Bildern und Videos, wie die Pakete bei den Kindern angekommen sind.“

Außergewöhnlich ist die Zusammenarbeit aller Jahrgangsstufen der drei Schulen am Schulzentrum. „Alle sechs Schülersprecher, die Religions- und Ethiklehrer und die SMV haben zusammen gearbeitet“, betont Wolfgang Klenk, Verbindungslehrer am Apian.

Die Klassen haben bereits im Oktober damit begonnen, die Geschenke zu packen, damit sie auch bis Weihnachten an ihrem Zielort ankommen. Auf ihnen ist außen deutlich vermerkt, für welches Alter die beigelegten Geschenke geeignet sind. Round Table unterscheidet dabei zwischen Babyalter, Kindergartenalter, Grundschulalter und Teenie-Alter. Da kommt es freilich nicht so gut an, wenn ein sechsjähriger Junge einen glitzernden Geldbeutel erhält. „Wir wollten Kindern in anderen Ländern helfen, bei denen es nicht so schön ist wie bei uns und sie mit unseren Paketen überraschen“, erzählt die Schülersprecherin des Apian, Melissa Prünte (17). Aber auch die anderen Schülersprecher waren von der Idee begeistert. „Frau Hetzer hat uns über die Aktion informiert. Unsere Klasse hat gerne mitgemacht“, erinnert sich Verena Urban (16), Schülersprecherin von der Mittelschule an der Maximilianstraße. Es haben sich aber nicht alle Klassen beteiligt. „Das war von Klasse zu Klasse unterschiedlich. Vielleicht wussten auch nicht alle Bescheid. Das wird nächstes Jahr aber bestimmt anders sein“, meint Daniel Le (16), Schülersprecher der Fronhofer. Alle Sprecher sind sich einig, dass sie nächstes Jahr wieder den Weihnachtspäckchenkonvoi unterstützen wollen, auch wenn sie selbst dann nicht mehr im Amt sind.