Pfaffenhofen
Weiherer schenkt kräftig ein

23.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:34 Uhr

Pfaffenhofen (aem) Der Liedermacher Christoph Weiherer hat nicht mit Kritik an den Zuständen im Freistaat gespart, bei seinem Gastspiel in Scheyern. Während des dreistündigen Auftritts am Samstag sorgte Weiherer mit Liedern und Anekdoten aus seinen beiden Programmen „scheiße schrein!“ und „offline“ nicht nur für einen überaus amüsanten, unterhaltsamen Abend, sondern präsentierte seinem Publikum auch viel Hintergründiges und Kritik an den Zuständen, die ihn anwidern.

Selbst vor seiner bayrischen Heimat macht der Münchner nicht halt. In seinen „Heimatliedern“ macht er deutlich, was ihm an Bayern im Allgemeinen und an der Regierung im Speziellen nicht passt. Er will nämlich nur „de do drobn“ von Bremerhaven und Flensburg davon abhalten, in den Süden zu kommen, damit „mia im Somma a Ruah ham“. Und provokant macht sich Weiherer im „CSU-Song“, der auf seine im Herbst neu erscheinende CD kommt, Gedanken über Stoibers Sexualleben.

Zum Schreien komisch findet das Publikum die heiteren Anekdoten, die der 32-jährige Liedermacher, der gut zehn Jahre jünger aussieht, zwischen seinen Lieder erzählt – etwa die Geschichte, wie er die Wirtschaft ankurbelt und somit Arbeitsplätze schafft, weil er tagtäglich die Saturn-Mitarbeiter am Stachus in München beschäftigt, indem er seine eigene CD mal zwischen Madonna und Britney Spears versteckt, und ein andermal wieder bei Klassik hinter dem großen Meister Vivaldi. Weiherer macht sich aber auch Gedanken über sozialpolitische Themen der heutigen Zeit und scheut sich nicht, diese in seinen Lieder und Geschichten aufzugreifen.

Wer den Liedermacher auf seiner Tour „koana von eana“ noch live erleben möchte, kann dies übrigens am Samstag, 28. April, im Pfarrheim in Petershausen tun.