Allersberg
Wehmütiger Auftakt zum Fasching in der Pandemie

Allersberger Narren treffen sich zum traditionellen Termin am Hinteren Markt - Äußerst abgespecktes Programm

11.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:22 Uhr
Josef Sturm
Überaus ruhig verlief der Auftakt zum Allersberger Fasching 2020/21 beim Brunnen am Hinteren Markt. Das Faschingskomitee wollte aber trotz Corona den Traditionstermin nicht unbemerkt verstreichen lassen. −Foto: Sturm

Allersberg - Ein bisschen traurig war dieser Faschingsauftakt schon: Im Vergleich zum Vorjahr, wo sich in Allersberg am 11.11. um 11.11 Uhr viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Brunnen am Hinteren Markt eingefunden hatte und eine fröhliche Stimmung mit vielen Akteuren geherrscht hatte, war die wegen der Corona-Pandemie kurzfristig anberaumte Notlösung eher bescheiden.

Lediglich vier Aktive des Allersberger Faschingskomitees mit Präsident und dem stellvertretenden Vorsitzenden Alexander Böck an der Spitze eröffneten die Session 2020/21.

Nicht ganz so wie vorgesehen klappte dieser besondere Faschingsauftakt. Das extra angefertigte Bild, das am Brunnen aufgehängt werden sollte, entpuppte sich als zu klein. Aber es wird noch wachsen, sagte der Präsident und dann am Hinteren Markt zu bewundern sein. Angebracht aber wurden die zwei Hexenfiguren aus Sperrholz aus dem Bühnenfundus und am Brunnen angebunden wurde natürlich auch der Till von Allersberg.

Mit einem dreifachen "Allersberg allaa" auf den außerordentlichen Fasching in einem besonderen Jahr wurde schließlich der Beginn der Session ausgerufen, obwohl alles abgesagt ist, von der Prunksitzung bis zum Faschingszug, vom Ordenskommers bis zum Tanz der Flecklas-, Mini- und Teeniehexen. "Für uns vom Faschingskomitee war es wichtig, zunächst ein bisschen etwas in der Faschingshochburg Allersberg in Franken zu machen, die ja auch die gute Stube der fränkischen Fastnacht genannt wird", verkündete Alexander Böck.

Gegen 10 Uhr hatte sich das Aufbaukommando am Brunnen getroffen, um zu überlegen, wie alles positioniert werden kann. Es wurde geschraubt und der Till auf der vorhandenen Winterabdeckung des Brunnens angebracht. In kurzer Zeit gelang es den vier Aktiven Martin Köstler, Stefan Sporer, Dominik Herzog und Alexander Böck zumindest ein bisschen für Faschingsstimmung zu sorgen und mit der Aktion in entsprechendem Faschingsornat den normalen Fasching in Erinnerung zu rufen. Auch Tillträger Pfarrer Peter Wenzel, der ja unmittelbarer Nachbar ist, schaute ausgerüstet mit dem Till und der Narrenmütze kurz vorbei.

Überaus ruhig und schon etwas traurig verlief der Faschingsauftakt, aber es war den Narren doch überaus wichtig, trotz der schwierigen Lage ein bisschen Frohsinn und heitere Faschingsstimmung zu verbreiten. Wenn es die Gesetzeslage erlaubt, wollen sich die Aktiven des Faschingskomitees zumindest am Faschingssonntag, dem Höhepunkt des närrischen Treibens in Allersberg, etwas Besonderes einfallen lassen, gab der Präsident schließlich bekannt.

Und dann kamen doch einige Besucher vorbei, um in entsprechendem Abstand das Geschehen zu genießen und die Plakataufschrift "Fasching in Allersberg - Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage! Bleibt's g'sund" zu lesen. Ziel ist es laut Böck, mit den Vereinen und Menschen in Verbindung zu bleiben. Alle Möglichkeiten auf digitalem Wege werden genutzt, von Facebook bis Instagram, um die Freundschaft mit den Faschingsfreunden in ganz Franken und darüber hinaus nicht abreißen zu lassen. So gibt es auch passend zum Thema auf der Homepage des Faschingskomitees ein Video und ebenso eines auf der Homepage der katholischen Pfarrei zum Fasching und St. Martinstag von Tillträger Pfarrer Wenzel.

jsm

Josef Sturm