Eichstätt
Wegen Corona-Virus: Gabrieli-Gymnasium sagt Italien-Austausch ab

Einwöchige Fahrt zum "Liceo Giovanni da Castiglione" nächste Woche wird vorerst storniert

27.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:52 Uhr
In Italien hat der Ausbruch des Corona-Virus auch Auswirkungen auf den Reiseverkehr. Auf dem Bild sind Reisende mit Mundschutz in Mailand zu sehen. −Foto: Daniele Mascolo, dpa

Eichstätt - Nun reichen die Folgen des Corona-Virus auch nach Eichstätt und an das Gabrieli-Gymnasium.

 

Aufgrund des überraschend heftigen Ausbruchs des Virus in Norditalien sagt die Schule ihren unmittelbar anstehenden Italienaustausch ab: Am kommenden Montag, dem ersten Schultag nach den Faschingsferien, hätte eine Gruppe von 22 Schülern der zehnten Klassen zum Austausch an das "Liceo Giovanni da Castiglione" in die Toskana aufbrechen wollen. Diese Fahrt wurde nun storniert.

Bereits am Montag traten Schulleiter Adalhard Biederer von seinem Urlaubsort aus und die GG-Lehrerin Katrin Pesch miteinander in Kontakt, die den Austausch zusammen mit GG-Italienisch-Fachbetreuerin Ulrike Steidl begleiten sollte, um über die Situation zu beratschlagen. Noch am Montag veranlasste der Schulleiter einen ersten Brief an die betroffenen Schüler und ihre Eltern durch Joachim Mathieu, einem Mitglied der erweiterten Schulleitung.

Darin heißt es wörtlich: "Ohne dass wir von schulischer Seite davon ausgehen, dass - nach momentanem Stand - ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für die Schülerinnen und Schüler durch den geplanten Italienaustausch bestehen würde, fürchten wir aber dennoch, dass die Austauschfahrt möglicherweise massiv betroffen sein könnte. Insbesondere - siehe Einstellung des Zugverkehrs zwischen Österreich und Italien! - ist zu befürchten, dass durch Vorsichtsmaßnahmen der italienischen Behörden vor Ort der Austausch nicht wie geplant durchgeführt werden könnte. Darüber hinaus könnte sogar - wenn sich die Situation weiter zuspitzen sollte - die Rückreise nach Deutschland problematisch werden. " Man nehme "von schulischer Seite die Situation ernst" und werde "versuchen, zu einer verantwortungsvollen Entscheidung zu gelangen".

Am Mittwochnachmittag gab es einen zweiten Elternbrief mit der endgültigen Absage. Darin schreibt Schulleiter Biederer, der vom Urlaub zurückgekommen war: "Derzeit stellt sich die Lage so dar, dass das gesundheitliche Risiko, sich in der Toskana anzustecken, sehr gering ist. Freilich könnte sich das ändern. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die italienischen Behörden Maßnahmen ergreifen, die den Sinn des Austauschs, nämlich Kultur, Land und Leute kennenzulernen, in Frage stellen - wenn man etwa weder Florenz noch Rom besuchen kann. Auch das Risiko, an der Grenze aufgehalten zu werden, scheint nicht völlig ausgeschlossen. Daher haben wir uns nach sorgsamer Abwägung dazu entschlossen, die Fahrt nach Italien, die für Montag geplant war, fürs Erste abzusagen. " Dabei ist man am GG froh darüber, dass die beauftragte Busfirma Habermeier aus Neuburg sich als äußerst kulant erweist und das kurzfristige Verschieben ohne jede Stornogebühr akzeptiert.

Geplant sei es nun, "die Fahrt zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, wenn sich die Situation entspannt hat. Auch der Besuch der italienischen Austauschpartner bei uns in Eichstätt wird verschoben". Biederer bittet um Verständnis und hofft, dass man "die Beweggründe nachvollziehen" könne. Das Vorgehen sei eng mit der GG-Partnerschule in Castiglion Fiorentino nahe Arezzo abgestimmt.

Der jährliche Schüleraustausch des GG mit dem "Liceo Giovanni da Castiglione" besteht seit 2011.

buk