Ingolstadt/Manching - Audi zieht weitere Konsequenzen aus der Verbreitung des Coronavirus.
Nachdem der Konzern schon kurzfristig von einer Publikumspräsentation des neuen A3 in Genf abgesehen hatte, wird nun auch die Jahrespressekonferenz des Unternehmens in Ingolstadt anders als in den Vorjahren ablaufen. Gestern Abend gab Audi-Kommunikationschef Dirk Arnold bekannt, dass am 19. März keine Präsenzveranstaltung stattfinden werde und man stattdessen gerade eine Online-Variante plane. Auch die Audi-Mutter Volkswagen hatte dies parallel für ihre Pressekonferenz (17./18. März) gleichlautend verkündet. "Die Gesundheit steht an oberster Stelle. Daher fühlt sich die Audi AG verpflichtet, einer möglichen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2), insbesondere bei international ausgerichteten Großveranstaltungen, vorzubeugen", erklärte Audi-Sprecher Arnold. Die bei den Jahrespressekonferenzen übliche Vorabendveranstaltung für die aus allen Ländern geladenen Journalisten sagt Audi komplett ab.
Schon bei der Informationssitzung des Ingolstädter Stadtrates am Montag war die Frage nach dem Umgang mit Großveranstaltungen gestellt worden - etwa wegen der anstehenden Play-offs im Eishockey. Rechtsreferent Dirk Müller hatte betont, man stehe momentan noch "im Bereich der Verhütung". Für den möglicherweise noch kommenden "Bereich der Bekämpfung" müssten von der Stadt schärfere Maßnahmen angewendet werden, eventuell die verordnete Absage von Veranstaltungen.
Eine der anstehenden Großveranstaltungen im Umland, die Gewerbemesse Manching, wird allerdings in geplanter Form Ende April stattfinden, wie Organisator Walter Schauß auf Anfrage unserer Zeitung sagte. "Wir sind in laufender Verbindung mit dem Gesundheitsamt Pfaffenhofen", so Schauß, der alles tun will, um Risiken für die Besucher auszuschließen. So werden beispielsweise zusätzlich zu den Waschbecken in den Toiletten noch weitere Hygienestationen auf dem Barthelmarktgelände in Oberstimm aufgestellt, wo sich die Besucher die Hände desinfizieren können. Wie Schauß betont, wurden in Deutschland bisher fast nur internationale Messen abgesagt. In Frankreich seien dagegen alle Veranstaltungen mit mehr als 5000 Besuchern gestoppt worden. Schauß will natürlich die aktuellen Entwicklungen weiter verfolgen.
Die Gewerbemesse Manching findet am Barthelmarktgelände in Oberstimm statt und dürfte mittlerweile wohl die größte Messe der Region sein. Auch zur 25. Auflage in diesem Jahr werden wieder zigtausende Besucher erwartet.
Dagegen hat die BayWa ihre Frühjahrsausstellungen in Manching sowie an anderen Standorten wie etwa Kempten, Straubing oder Vilsbiburg abgesagt. Aufgrund der aktuellen Situation bezüglich der wachsenden Verbreitung des Corona-Virus und der damit erhöhten Ansteckungsgefahr habe man sich dazu entschieden, so das Unternehmen im Internet.
DK
Bernhard Pehl
